Der Leitung der Universität Mozarteum ist es gelungen, erstmals in der Geschichte der Salzburger Kunstuniversität eine Stiftungsprofessur zu akquirieren. Auf der Suche nach einer international herausragenden Künstlerpersönlichkeit wurde die zur Gänze extern finanzierte Universitätsprofessur für Violine mit Beginn des Wintersemesters 2019/20 an Maxim Vengerov vergeben – einen der angesehensten klassischen Künstler unserer Zeit und weltweit gefeierten Geiger, der auch als Dirigent internationale Anerkennung genießt.
Drei Jahre lang wird der Preisträger von Grammy Award, Classical Brit Award, fünf Edison Classic Awards sowie zwei ECHO Klassik Awards in regelmäßigen Abständen als Hochschulpädagoge in der Kulturmetropole Salzburg wirken. Mitte Oktober war die Öffentlichkeit erstmals eingeladen, eine seiner Masterclasses im Solitär der Universität Mozarteum mitzuerleben. Die Salzburger Kunstuniversität verspricht sich von dieser Stiftungsprofessur eine Öffnung und besondere Ausstrahlung weit über den universitären Kernbereich hinaus.
Bereits im Alter von zehn Jahren gewann Maxim Vengerov die renommierte Henryk Wieniawski Competition sowie fünf Jahre später den internationalen Carl-Flesch-Violinwettbewerb. Auch seine erste Studioaufnahme spielte er bereits im Alter von zehn Jahren ein. „Musik mit anderen Menschen zu teilen, ist eine Verbindung ohne Worte. In meinem musikalischen Leben ist das wie eine Reise – nicht nur Geiger, sondern auch Dirigent und Professor zu sein. Und das wichtigste ist, dass ich diese Leidenschaft mit meinen jungen Kolleginnen und Kollegen teilen kann“, sagt Maxim Vengerov, dem die Ausbildung und Förderung junger Talente quasi in die Wiege gelegt wurde. Im Laufe seiner Karriere war musikalische Bildung von klein auf allgegenwärtig. Vengerovs Mutter arbeitete als Chordirigentin und gründete eine Musikschule, Unterrichten gehörte zum Familienleben. Schon mit 26 Jahren war er in Saarbrücken pädagogisch tätig. Danach hatte Maxim Vengerov weltweit vielfältige Unterrichtspositionen inne: Er ist Botschafter und Gastprofessor an der International Menuhin Music Academy in der Schweiz, hält regelmäßig Sommerkurse und Akademien und übernahm die Polonsky-Gastprofessur am Royal College of Music in London.
Auf seine Lieblingskomponisten angesprochen, nennt der gebürtige Russe als erste Namen Mozart und Schostakowitsch: „Zwar sind diese Komponisten sehr verschieden, aber für beide gilt: Wenn ich ihre Stücke spiele, fühlt es sich für mich an, als ob ich die Musik selbst komponiert hätte.“ In Anspielung auf seine wertvolle „Ex-Kreutzer“-Stradivari aus dem Jahr 1727 ergänzt Maxim Vengerov: „Diese Geige ist für mich wie das Werkzeug eines Diamantschleifers – und Mozart ist der Diamant.“ Höhepunkte der Saison 2018/19 waren die Saisoneröffnung des Orchesters Filarmonica della Scala mit Riccardo Chailly sowie zahlreiche Rezitals in den USA, China und Europa. Zudem wirkte er als Artist in Residence beim Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo und an der Pariser Philharmonie. Die Salzburger Festspiele präsentierten Maxim Vengerov Ende Juli 2019 gemeinsam mit der Pianistin Polina Osetinskaya in einem Solistenkonzert. Seine nächste öffentliche Masterclass an der Universität Mozarteum Salzburg ist für 9. und 10. Dezember 2019 geplant.