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Trommeln für ein gutes Miteinander

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Musikschullehrer Michael Siefke ist in Deutschland ein Pionier in Sachen "Drumcircle"

Calw. "Hey, das klingt gut", dachte sich Michael Siefke. Dabei hatte er noch nicht einmal gehört, wie es eigentlich klingt, wenn 50 Trommeln oder Perkussionsinstrumente auf einmal zu hören sind. Der Schlagzeuger und Lehrer an der Calwer Musikschule hatte gerade einmal ein Buch entdeckt und sich dann über "Drumcircles" im Internet informiert. Lange dauerte es nicht mehr, bis sich Siefke auf die Reise nach Hawaii machte. Dort kann man sich nämlich in Sachen "Drumcircle" (Trommelkreis) ausbilden lassen. Siefke ist der erste Deutsche, der sich dafür interessierte. Als Pionier will er jetzt solche Drumcircles, die Arthur Hull in Kalifornien aus der Taufe gehoben hat, bei uns bekannter machen.

Seit 30 Jahren wird in den Vereinigten Staaten schon im Drumcircle gearbeitet. Unter anderem auch bei Wirtschafts- oder internationalen Konferenzen. Das geht in etwa so: Wildfremde Leute sitzen in Gruppen von fünf bis 1000 Menschen in einem Kreis beisammen und jeder hat eine Trommel oder ein Perkussionsinstrument (zum Beispiel eine Glocke oder eine Rassel) in der Hand. Unter Anleitung wird dann Musik gemacht. Der Rhythmus steht dabei natürlich im Vordergrund.

"So können Menschen in der Gruppe zusammengeführt werden", verrät Michael Siefke die Absicht solchen Tuns. Vorkenntnisse sind seinen Erläuterungen zu Folge nicht notwendig. Der Drumcircle-Leiter setzt viel auf Körpersprache. Insgesamt geht es um Kommunikation, Ausdruck und Improvisation. "Bei internationale Konferenzen ist das eine sehr gute Eröffnung", hat Michael Siefke erfahren. So könne die Basis für die Kommunikation geschaffen werden.

Die Anwendungsbiete sind vielfältig. Der in Altensteig-Wart wohnende Musikpädagoge hat das schon ausprobiert. In fünf verschiedenen Schulen und in einem Altenheim hat er solche Drum-Circles bisher angeboten. Dazu kommen zwei offene "Trommelkreise". Mit dabei war Cameron Tunnel, bei dem Siefke auf Hawaii gelernt hat.

Insgesamt haben sich über 600 Menschen aus allen Altersgruppen beteiligt, darunter waren auch Behinderte. Drei Lehrerfortbildungen hat Siefke mittlerweile auch schon durchgeführt. Und dabei festgestellt, "dass jeder Teilnehmer absolut begeistert war".

Den nächsten "Drumcircle" bietet Michael Siefke übrigens am kommenden Samstag, 31. August, beim Abschlussfest des Hermann Hesse-Festivals an. Beginn Auf dem Marktplatz ist um 14.30 Uhr.
Von Hans-Jürgen Hölle

Schwarzwälder Bote http://www.swol.de/link/go/swol/zw/owa/pnews3.einzeln?menuepfad=1653/16…
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