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Weimar: Rettet das Institut für Alte Musik!

Untertitel
Petition an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar
Vorspann / Teaser

An der Franz-Liszt-Hochschule für Musik in Weimar tobt derzeit ein heftiger Richtungsstreit. Im Zentrum der Debatte steht der drohende Verlust eines kulturellen Juwels: das Institut für Alte Musik. Trotz der bedeutenden Rolle, die dieses Institut für die Pflege der Barockmusik in Thüringen spielt, plant die Hochschulleitung dessen Schließung. Carl Franke, Blockflötist und Student an der Weimarer Hochschule, trieb das derart um, dass er eine Petition an das Senat der Weimarer Hochschule für Musik „Rettet das Institut für Alte Musik!“ initiierte. Lesen Sie im Folgenden Frankes Text für die Petition auf Change.org im Wortlaut.

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„Diese Entscheidung bedroht die essentielle Pflege ,auf der Höhe der Zeit‘ der Musik eines Johann Sebastian Bach in der Bachstadt Weimar und im Bachland Thüringen als Kernregion deutscher Barockmusik im 17. und 18. Jahrhundert.

Warum das Weimarer Institut für Alte Musik unverzichtbar ist:

1. Zentrum der -Barockmusikpflege: Das Institut ist ein Herzstück der reichhaltigen Barockmusik in Thüringen. Es bildete die Grundlage für renommierte Ensembles und Festivals wie Cantus Thuringia & Capella, Capella Jenensis und die BachBiennale. Ohne die kompetenten Absolvent*innen und das spezialisierte Wissen dieses Instituts wären diese kulturellen Highlights nicht denkbar.

2. Exzellente Ausbildung: Studierende und Lehrkräfte des Instituts für Alte Musik genießen international hohes Ansehen. Die Dozent*innen des Instituts, darunter die international anerkannte Barockgeigerin Prof. Lina Tur Bonet und der renommierte Cembalist Prof. Bernhard Klapprott, sind wichtige Säulen der internationalen Alte-Musik-Szene. Ihre Arbeit und Präsenz sind für das Institut und die Hochschule von unschätzbarem Wert. Auch in der Ausbildung auf der Blockflöte ist das Weimarer Institut ein wahrer Fels in der Brandung. Zu Absolvent*innen der Klasse Prof. Myriam Eichbergers zählen international erfolgreiche Solist*innen und Pädagog*innen. Gerade in Thüringen unterrichten Absolvent*innen und Studierende ihrer Klasse an vielen Musikschulen und decken somit, meist gerade so, eben die hohe Nachfrage nach qualifizierten Lehrerenden in diesem Fach. Die Gambenklasse von Prof. Imke David ist besonders im Consortspiel sehr aktiv und trägt diese Praxis weit über das eigene Institut hinaus in andere Klassen hinein.
3. Unklare finanzielle Begründungen: Die Schließungspläne basieren auf angeblich sinkenden Bewerberzahlen, doch diese Annahmen sind schwach dokumentiert. Es fehlen Prognosen und Marketingstrategien, die zeigen könnten, wie die Nachfrage gesteigert werden kann, zumal die Bewerberzahlen in der Alten Musik immer einer eher höheren Volatilität ausgesetzt waren. Der Rückgang während der Pandemie und durch krankheitsbedingte Ausfälle von Dozent*innen ist temporär und nachvollziehbar beschrieben. Die aktuelle Bewerberlage zeigt jedoch eine Trendwende mit voraussichtlich wieder zunehmender Nachfrage.

4. Geplante Mittelverschiebung: Präsidentin Lindig möchte stattdessen die pädagogischen Fächer und das Kulturmanagement stärken sowie einen neuen Studiengang Musiktherapie einführen. Diese Pläne berücksichtigen jedoch nicht die spezielle Bedeutung des Instituts für Alte Musik und dessen bestehende Erfolge.

5. Fehlende Transparenz und Einbeziehung: Trotz mehrfacher Nachfragen hält die Hochschulleitung die Entscheidungsprozesse unter Verschluss und verweigert öffentliche Stellungnahmen. Auch die betroffenen Lehrenden äußern sich nicht öffentlich, vielleicht um eventuelle Repressalien zu vermeiden.

Unsere Forderung:

Wir fordern den Erhalt des Instituts für Alte Musik an der Franz-Liszt-Hochschule für Musik in Weimar. Die Schließung wäre nicht nur ein kultureller Verlust für Weimar und Thüringen, sondern würde auch ein verheerendes Signal an die internationale Musikwelt senden. Die Originalklang-Bewegung, die vor 50 Jahren unter anderem von Nikolaus Harnoncourt initiiert wurde, ist heute etablierter denn je. Ein Rückzug aus der Ausbildung und Pflege dieser Musikrichtung wäre daher kurzsichtig und unverantwortlich.

Was können Sie tun?

Unterschreiben Sie diese -Petition: Unterstützen Sie den Erhalt des Instituts für Alte Musik und setzen Sie ein Zeichen für die kulturelle Vielfalt und das musikalische Erbe Weimars.“

Carl Franke

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