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Neuer Hochschulrat an der Hochschule für Musik Nürnberg. Foto: Hufner
Immer weniger klassische Kirchenchöre in Bayern. Foto: Hufner
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Wie ein Schotte in Sachsen Dudelsack lehrt

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Leipzig - Der Schotte Mathew McKelvie gibt in Leipzig Dudelsack-Unterricht. An Schülern mangelt es nicht. Schwieriger ist da schon die Frage nach einem geeigneten Ort zum Üben.

Wenn Mathew McKelvie (52) Musikschüler hat, dann müssen sie zum Üben meistens in den Keller gehen. McKelvie ist ein Exot in Leipzig, wie er selbst sagt. Er ist Schotte, und er unterrichtet Dudelsack. «Das ist wirklich laut!», warnt er. «Bei der deutschen Wohnkultur ist es immer eine Frage, wo man üben kann.» McKelvie, der «Leipzig Highland Piper», wohnt in einem Mehrfamilienhaus und findet, dass vor allem sein großer Keller dudelsackgeeignet ist. Der Musiker ist vor sieben Jahren mit seiner Frau und seiner Tochter nach Deutschland gezogen. Er hat seine Frau in Schottland kennengelernt, aber sie stammt aus Sachsen.

Das Dudelsack-Spielen habe er in seiner Kindheit und Jugend gelernt. «Es war eine Tradition in meiner Heimat. Im Erzgebirge hat jedes Dorf einen Posaunenchor. Und in Schottland hat eben jedes Dorf eine Pipe-Band», sagt er. «Es war weder cool noch uncool. Es war einfach immer da.» Außerdem hat McKelvie noch eine Geigen-Ausbildung. In Leipzig habe er mehr und mehr zum Dudelsack zurückgefunden. «Es gibt so viel Interesse», sagt er. Er spiele auf Hochzeiten, Beerdigungen, Partys, und er unterrichtet derzeit zwölf Schüler im Dudelsack-Spiel.

Einer von ihnen ist Floyd. Der 20-Jährige steht in McKelvies Keller und stimmt erstmal seinen Dudelsack. Das müsse man immer machen - und oft, berichtet der Lehrer. «In Schottland sagt man: Von zehn Jahren spielen, sind sieben Jahre stimmen.»

Von den rund 930 öffentlichen Musikschulen in Deutschland bieten nur wenige das Fach Dudelsack an, erklärt Claudia Wanner, Sprecherin des Verbandes deutscher Musikschulen. Das Instrument habe einen solchen Exotenstatus, dass es in den Statistiken zu Schülerzahlen und Unterrichtsstunden gar nicht extra erfasst werde.

Trotzdem gibt es auch in Deutschland etliche echte Fans. Die Bagpipe Association of Germany schätzt, dass zwischen 2000 und 2500 Menschen Dudelsack spielen.

In Leipzig ist Mathew McKelvie dabei, das Instrument auch seiner Tochter Mathilda (11) nahezubringen - zumindest ein wenig. In erster Linie spiele sie aber Geige. «Es muss Spaß bleiben.»

 

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