Wider alle Diskussionen um einen aktiven Einbezug des jungen Publikums handelt es sich bei den Produktionen des Rhythmiktheaters „Mobili“ eher um Konzerte zum Anhören und Zuschauen als zum aktiven Mitgestalten. Bei diesen Veranstaltungen zeigt sich: Ist der visuelle Eindruck stark (im Sinne von ästhetisch) genug, sind die Kinder gebannt, findet der Zugang zu Musik und Szene unmittelbar statt und die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer können unter Garantie bewegende beziehungsweise bewegte Eindrücke mit nach Hause nehmen…
Wider alle Diskussionen um einen aktiven Einbezug des jungen Publikums handelt es sich bei den Produktionen des Rhythmiktheaters „Mobili“ eher um Konzerte zum Anhören und Zuschauen als zum aktiven Mitgestalten. Bei diesen Veranstaltungen zeigt sich: Ist der visuelle Eindruck stark (im Sinne von ästhetisch) genug, sind die Kinder gebannt, findet der Zugang zu Musik und Szene unmittelbar statt und die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer können unter Garantie bewegende beziehungsweise bewegte Eindrücke mit nach Hause nehmen… Das Rhythmiktheater „Mobili“ macht Musik- und Bewegungstheaterstücke für Kinder und Jugendliche – ernste und lustige, hintersinnige und kommunikative, originelle und sinnliche Stücke, bei denen die Präsentation klassischer Musik eine entscheidende Rolle spielt. Seit zwei Jahren sind sie mit ihren Stücken als Wanderbühne in ganz Deutschland unterwegs und begeistern Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen. Das kann man auch mit künstlerisch anspruchsvollen Programmen erreichen, wenn man sich einer Sprache bedient, die das Publikum auf verschiedenen Ebenen erreicht.Bei den Produktionen bereichern sich Musik und Bewegung gegenseitig, der Musiker ist gleichzeitig Darsteller und umgekehrt, es gibt also keine Distanz, keine unterschiedliche Wertigkeit. Der Zugang zur Musik findet durch die Verknüpfung mit einer theatralischen Aktion auf einer plastischen, bildhaften Ebene statt. Die Verbindung einer bestimmten Figur, einer Stimmung oder einer Szene mit einem musikalischen Motiv lässt dieses nicht nur hörbar, sondern eindringlicher sichtbar, fühlbar, erlebbar werden. Den „Karneval der Tiere“ spielt und tanzt eine Vogelscheuche, die Musik spielt sie selbst auf dem Klavier und dem Kontrabass. In Kooperation mit Musikschul-Orchestern wurden auch schon Produktionen erarbeitet, bei denen die jungen Orchestermusiker in die szenische Umsetzung eingebunden waren.
Die Klavier- und die Orchesterfassung von Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ bilden die Basis für ein Musiktheater für Jugendliche. Die programmatische Musik wird in symbolträchtigen Bewegungsbildern inszeniert, die sich inhaltlich mit den Themen Heimat, Verfolgung und Gewalt auseinandersetzen und auch Jugendliche osteuropäischer und anderer fremder Kulturen ansprechen soll. Klassische Musik für Jugendliche aller sozialen Schichten und jedweder kulturellen Herkunft, für viele vielleicht das erste Mal oder zumindest in einer bisher nicht gekannten Form. Diskussionen und Workshops zu den bearbeiteten Themen können den sozialpädagogischen Aspekt weiter vertiefen.
In seiner dritten Inszenierung verwendet der Gründer und Leiter des Rhythmiktheaters, Dierk Zaiser, klassische Gitarrenmusik von Joaquín Rodrigo und anderen spanischen Komponisten. „Ferdinand, der Stier“ spielt Gitarre und mag Blumen, nicht gerade typisch für einen spanischen Stier. Die Botschaft, dass gerade die Musik einem jungen Stier Selbstbewusstsein, Kraft und Mut geben kann, dürfte sicher manchem Kind ein Türchen öffnen.