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Das Hackbrett beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“
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19 Jugendliche freuten sich ganz besonders, Ende März beim bayerischen Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ im schwäbischen Bobingen teilnehmen zu dürfen. Zum ersten Mal in der Geschichte des 43-jährigen Wettbewerbs konnten sie mit ihrem Instrument auf Landesebene in musikalischen Wettstreit treten. Dass das Hackbrett nicht schon früher zu dem Wettbewerb zugelassen wurde, erstaunt selbst tief im Musikleben verwurzelte Juroren. Wobei – so richtig zugelassen zum Wettbewerb ist es immer noch nicht; zumindest steht es nicht in der offiziellen Ausschreibung. Doch das ändert sich hoffentlich bald. Denn es gibt keinen gegenteiligen Grund: Die zahlreichen Teilnehmer zeigen, dass eine entsprechend große Nachfrage besteht; das auffällig hohe Niveau der Darbietungen, welches sich in zehn auf Landesebene vergebenen ersten Preisen widerspiegelt, beweist, dass sich das Hackbrett nicht hinter anderen Instrumenten zu verstecken braucht; und auch die Literatur für dieses aus dem Mittelalter stammende und von dem Volksmusikpfleger Tobi Reiser in den 30er-Jahren neu entdeckte Instrument ist so umfangreich, dass die Wettbewerbsbedingungen ohne weiteres erfüllt werden: Es existiert umfangreiche Originalliteratur aus der Renaissance- und Barockzeit, diverse namhafte zeitgenössische Komponisten ließen sich in den letzten Jahrzehnten vom Hackbrett zu neuen Werken inspirieren und auch die Hackbrettlehrer trugen mit ihrem Engagement dazu bei, dass zahlreiche leichte und mittelschwere Schülerstücke in den letzten Jahren veröffentlicht werden konnten. Doch warum wird das Hackbrett erst jetzt vom Wettbewerb „Jugend musiziert“ entdeckt? Existiert doch bereits seit den 70er-Jahren eine professionelle Ausbildung für dieses Instrument am Münchener Richard-Strauss-Konservatorium, die – seit der Kooperation mit den Musikhochschule – mit einem pädagogischen Diplom abgeschlossen werden kann. Auch an den bayerischen Musikschulen lernen über 1.000 Schüler Hackbrett, neben den zahlreichen, nicht von Statistiken erfassten Privatschülern. Richtig erklären kann es sich keiner – wobei natürlich auch keiner ohne Bitte von außen gewillt ist, Geld für zusätzliche Juroren und Preise auszugeben. An abwertenden Vorurteilen zumindest liegt es nicht. Denn an allen „Jugend musiziert“-Regionalstellen, an denen Birgit Stolzenburg-De Biaso, Dozentin für Hackbrett am Richard-Strauss-Konservatorium München, für ihr Instrument Werbung macht und um Aufnahme in den Wettbewerb bittet, wird sie mit offenen Armen empfangen. Schon lange werde als Ungerechtigkeit empfunden, dass die Hackbrettschüler nicht bei „Jugend musiziert“ mitwirken dürfen. Dieser Ansicht schließt sich der Vorsitzende des „Jugend musiziert“-Landesausschusses Bayern und Vertreter des Verbandes deutscher Sing- und Musikschulen (VDM), Rüdiger Schwarz, an. Wie Stolzenburg-De Biaso möchte er sich in den nächsten Jahren dafür einsetzen, dass das Hackbrett bald in der offiziellen Ausschreibung vertreten ist, dass auch in anderen Bundesländern – besonders in Baden-Württemberg – junge Hackbrettspieler am Wettbewerb teilnehmen können und dass schließlich eine Wertung für das Instruments beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ möglich ist.

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