Die Sendereihe KlassikPlus des Bayerischen Rundfunks vergleicht am 20. April verschiedene Interpretationen von Richard Wagners "Der fliegende Holländer". Aufnahmen mit den Dirigenten Daniel Barenboim, Antal Doráti, Hans Knappertsbusch, Franz Konwitschny, Wolfgang Sawallisch, Giuseppe Sinopoli, Bruno Weil und anderen werden unter die kritische Lupe von Alexandra Maria Dielitz genommen.
Bis zum Jüngsten Tag muss er die Ozeane durchkreuzen – und das nur, weil er den Elementen allzu trotzig die Stirn bot: Dem Fliegenden Holländer bleibt kaum Hoffnung auf Erlösung, die ihm nur durch die Liebe einer Frau zu Teil werden kann. Alle sieben Jahre darf er heiraten, doch um die Treue seiner Gattinnen war es bisher schlecht bestellt. Dass der Geisterkapitän immer ganz froh sei, „von der Ehe selbst wieder erlöst“ zu werden, war freilich die ironische Interpretation Heinrich Heines, in dessen literarischer Fassung Richard Wagner der alten Sage erstmals begegnete. Er spann daraus ein faszinierendes Operndrama um einen düster-leidenschaftlichen „Ahasveros“ der Meere und ein fanatisch opferbereites „Weib der Zukunft“, das nicht nur in mehreren Fassungen, sondern auch in zahlreichen, höchst unterschiedlichen Interpretationen vorliegt. Alexandra Maria Dielitz unternimmt einen Streifzug durch siebzig Jahre Schallplattengeschichte.
BR-KLASSIK, Samstag, 20. April 2013
Klassik Plus / Interpretationen im Vergleich / 21’03 Uhr
Richard Wagner: Der fliegende Holländer
Redaktion: Volkmar Fischer