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Viel Know-how, viel Arbeit, viel Inhalt wurde auch auf dem Karlsruher Musikschulkongreß in geballter Form zusammengetragen. Niemand konnte alle Arbeitsgruppen besuchen, die ihn oder sie interessierten; nicht jeder konnte alles mitnotieren, was die Dozenten und Referenten aus ihrem Erfahrungsschatz mitzuteilen hatten; viele möchten auch längere Reden und Referate im Wortlaut nachlesen. Ein großes Fortbildungsforum war auch dieser Musikschulkongreß wieder, dessen Wert nicht allein in der einmaligen Veranstaltung liegt. Manches möchte man in Ruhe noch einmal durcharbeiten, manche Anregung wird vielleicht erst zu einem späteren Zeitpunkt akut, manche konnten auch gar nicht kommen und sollen doch von den Ergebnissen profitieren.
Daher wird es auch vom Musikschulkongreß ’97 wieder eine Dokumentation geben, die Anfang 1998 in Buchform im VdM Verlag Bonn erscheinen wird. Es wird die dritte Kongreßdokumentation sein, die der VdM in seinem eigenen Verlag herausgibt. Selbstverständlich sind die Kongreßdokumentationen Braunschweig ’93 ,,Gemeinsam musizieren - Wege aus der Vereinzelung“ und Hamburg ’95 ,,Erlebnis Lernen - Wie Musik lebendig wird“ weiterhin erhältlich. Auch von einzelnen der älteren, damals beim Bosse Verlag erschienenen Kongreßdokumentationen sind Restauflagen vorhanden. Anfragen richten Sie bitte an die Bundesgeschäftsstelle des VdM, Plittersdorfer Straße 93, 53173 Bonn, Fax. 0228/95706-33.
Chronik der Kongresse
Innovation und Blick nach vorn - so könnte man das Generalprogramm der Musikschulkongresse nennen, die der VdM in zweijähriger Folge seit 1971 durchführt. Das Thema des 1. Kongresses „Die Musikschule in der Bildungskonzeption der Zukunft“ hat bis heute nichts an Aktualität verloren, wenn auch die Zukunft, von der damals die Rede war, jetzt jene Vergangenheit ist, in der sich die beispiellose Durchsetzung der Idee Musikschule vollzog.
Heute denkt der 14. Musikschulkongreß 1997 unter anderen Vorzeichen über „Neue Wege in der Musikschularbeit“ nach. Über „Funktion und Effektivität der Musikschulen“ reflektierte man 1973 in Fortsetzung des bildungspolitischen Anliegens.1975 waren mit dem auch heute virulenten Thema „Instrumentaler und vokaler Gruppenunterricht“ vermehrt die Lehrkräfte angesprochen, ebenso wie 1977 zum Thema „Das Ensemble in der instrumentalen und vokalen Ausbildung“. Die Kongresse erhielten einen starken Fortbildungscharakter und griffen jeweils musikschulpraktische Aspekte heraus, setzten aber - wie 1979 „Kinder brauchen Musik“ - immer wieder bildungspolitische Akzente. Nachdem 1981 „Neue Musik für Kinder“ im Mittelpunkt stand, fand man 1983 mit „Treffpunkt Musikschule“ einen Slogan, der zunächst bezogen auf „Jazz, Folklore, Tanz“ die inhaltliche Öffnung meinte, aber gleichzeitig auf den sozialen und gesellschaftlichen Kontext der Musikschulpädagogik abhob und 1987 mit „Kinder im Treffpunkt Musikschule“ sowie 1989 mit der Thematik „Musikschulen bauen Brücken“ fortgesetzt wurde. Dem „Singen in der Musikschule“ widmete sich dann der Kongreß 1991, während 1993 unter dem Motto „Gemeinsam Musizieren – Wege aus der Vereinzelung“ aufgezeigt wurden. Eine zeitgemäße Musikpädagogik proklamierte der Kongreß 1995 mit „Erlebnis Lernen - Wie Musik lebendig wird“.
Aus der Praxis für die Praxis schöpfen – das war stets Anliegen der Kongresse. Stets ging es auch um „Neuheiten“, die in Referaten und Arbeitsgruppen lebendig veranschaulicht wurden. Beide Elemente wurden 1997 unter der programmatischen Aussage „Neue Wege in der Musikschularbeit“ verbunden, die - ebenso wie die anderen Kongreßthematiken es ebenfalls immer noch tun - Musikschulleiter, Lehrkräfte und Träger auch weiterhin beschäftigen soll.
[nmz1997/nmz9707/dossier/vorlage.htm]