Berlin - Vermeldete einerseits der Deutsche Bühnenverein am gestrigen Montag eine stetige Stabilisierung der Theater auch in Krisenzeiten, so gibt die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) andererseits bekannt, dass die Zahl der Orchester in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen ist. Bei der ersten gesamtdeutschen Erfassung aller öffentlich finanzierten Kulturorchester im Jahr 1992 gab es bundesweit 168 Opern, Konzert-, Rundfunk- und Kammerorchester, derzeit sind es noch 133.
35 Ensembles seien durch Auflösungen, Fusionen oder Konkurse weggefallen, die meisten in den ostdeutschen Bundesländern. "Wir müssen aufpassen, dass der jetzige Bestand erhalten bleibt und gesichert wird. Ein weiterer Abbau würde die kulturelle Substanz Deutschlands unwiederbringlich und dauerhaft beschädigen", sagte der DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. Die Kultur dürfe daher in den anstehenden Haushaltsberatungen in Ländern und Kommunen für die Jahre 2011 und 2012 nicht weiter gekürzt werden.
Die Zahl der offiziellen Planstellen für Berufsmusiker ging den Angaben zufolge seit 1992 bis heute von 12.159 um rund 18 Prozent zurück. Der Rückgang in Ostdeutschland habe dabei bei mehr als 34 Prozent gelegen.