«Wächter der Zeiten» ist der Titel eines spekulativen Klavierstückes, das mit genetischem Material verstorbener Komponisten experimentiert: von Purcell über Beethoven, Schubert bis Satie, Scriabin zu Cage und Ligeti wurden Spuren von C-Dur entnommen und auf verschiedenen Obertonskalen unterschiedlich verstimmt. Die so entstandene Konstruktion wurde in fünf polyphon verlaufende Ensembles (Bläser/ Streicher/Soloklavier/präpariertes Klavier/Marimbaphon) aufgesplittert, um den Begriff von «musikalischer Gegenwart» zu erweitern.
Der Komponist, Dirigent und Pianist Johannes Harneit erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge, unter anderem von der Hamburgischen Staatsoper, der Alten Oper Frankfurt und dem Ensemble Scharoun. Die Uraufführung seiner Komposition «Wächter der Zeiten» wird er am Sonntag, den 14.12.08 um 17 Uhr im GARE DU NORD dirigieren.
Programm: «Wächter der Zeiten» von Johannes Harneit (UA) für Klavier solo, Mezzosopran, Flöte, Klavier, Schlagzeug, Violine und Violoncello
Mit: ensemble für neue musik zürich: Hans-Peter Frehner (Fl), Manfred Spitaler (Klar), Viktor Müller (Klav), Lorenz Haas (Slz), Dorothea Hemken (Vl), Nicola Romanò (Vc), Jeannine Hirzel (Mezzosopran), Jürg Henneberger (Klav solo), Johannes Harneit (Ltg)
(2) Bekannte Solistinnen und Solisten stellen verschiedene neue und neueste Werke in einem kommentierten Kurzkonzert vor. Frederic Rzewski, studierte an der Harvard und Princeton University bei Lehrern wie Virgil Thomson, Roger Sessions, Walter Piston und Milton Babbitt und 1960 in Italien mit Luigi Dallapiccola. Zu dieser Zeit begann er eine Karriere als Pianist mit einem zeitgenössischen Musikrepertoire. Einige Jahre später gründete Frederic Rzewski die Gruppe Musica Elettronica Viva. Viele Kompositionen von Rzewski haben einen politischen Anlass und enthalten improvisatorische Elemente.
Dialog ist eine Konzertreihe der Hochschule für Musik Basel in Zusammenarbeit mit GARE DU NORD. Sie wird von Marcus Weiss moderiert, so auch am Montag, den 15.12.08 um 20 Uhr.