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Hamburg: Deutsches Schauspielhaus zum Theater des Jahres gewählt +++ München: «Corine»-Preisträger werden der Öffentlichkeit vorgestellt +++ Augsburg: 16 neue Mitglieder am Theater +++ Berlin: Katrin Sass gibt deutsch-deutschen Schlagerabend +++ Erfurth: Thüringer Theater weiter in der Zuschauergunst
Hamburg: Deutsches Schauspielhaus zum Theater des Jahres gewähltHamburg (ddp). Das Deutsche Schauspielhaus Hamburg ist von der Zeitschrift «Theater heute» zum Theater des Jahres gewählt worden. Der frühere Intendant Tom Stromberg habe in Hamburg vor allem in den vergangenen zwei Jahren eine herausragende Arbeit geleistet, sagte Kultursenatorin Karin von Welck (parteilos) in Hamburg. Stromberg habe «großartige Produktionen mit wunderbaren Schauspielern und überzeugenden Regiearbeiten, mit größtenteils jungen Talenten» auf die Bühne gebracht.
Zugleich wurden die Schauspielhaus-Produktion des «Othello» zur Inszenierung des Jahres und die langjährige Hamburger Schauspielerin Wiebke Puls zur Schauspielerin des Jahres gekürt.
München: «Corine»-Preisträger werden der Öffentlichkeit vorgestellt
München (ddp). Einen Tag vor der Verleihung des internationalen Buchpreises «Corine» präsentieren sich heute die diesjährigen Preisträger in München der Öffentlichkeit. Bayerns Medienminister Huber und die bayerische Landesverbandsvorsitzende des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Rosemarie von dem Knesebeck, stellen sie um 11.00 Uhr im Gartensaal des Prinzregententheaters vor.
Erwartet werden Eva Menasse, Kurt G. Blüchel, Per Olov Enquist, Kai Meyer, Claus Kleber, Helma Sanders-Brahms, Cecelia Ahern und Walter Kempowski, der den Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten für sein literarisches Lebenswerk erhält. Jeremy Rifkin soll dagegen erst zu der Verleihung des Preises bei einer großen 3sat-TV-Gala morgen in München eintreffen.
Mit dem undotierten Buchpreis «Corine» werden «herausragende Werke und Leistungen» prämiert. Er wird an Autoren für Arbeiten vergeben, die als Erstveröffentlichung in deutscher Sprache oder als Übersetzung und zeitnah zur Preisverleihung erschienen sind. Verliehen wird die Auszeichnung vom bayerischen Landesverband des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit der bayerischen Staatskanzlei und zahlreichen Sponsoren.
Die Corine-Preisträger 2005 sind:
-- Per Olov Enquist für »Das Buch von Blanche und Marie« (Belletristikpreis, vergeben vom Zeit-Verlag)
-- Claus Kleber für »Amerikas Kreuzzüge« (Sachbuchpreis)
-- Kai Meyer für »Frostfeuer« (Kinder- und Jugendbuchpreis)
-- Jeremy Rifkin für »Der Europäische Traum« (Wirtschaftsbuchpreis, vergeben von der HypoVereinsbank)
-- Eva Menasse für »Vienna« (für ein Debüt, vergeben von der Collection Rolf Heyne und dem Heyne Verlag)
-- Kurt G. Blüchel für »BIONIK« (Futurepreis, vergeben von O2)
-- Cecelia Ahern für »Für immer vielleicht« (Weltbild Leserpreis, vergeben von der Verlagsgruppe Weltbild)
-- Helma Sanders-Brahms für »1001 Nacht« (Hörbuchpreis, vergeben vom Nachrichtenmagazin «Focus»)
-- Walter Kempowski für sein Lebenswerk (Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten)
Augsburg: 16 neue Mitglieder am Theater
Augsburg (ddp-bay). Zum Auftakt der siebten Spielzeit begrüßt das Theater Augsburg heute (10.00 Uhr) 16 neue Theatermitglieder. Wie das Haus mitteilte, zählt Intendant Ulrich Peters ab sofort den neuen Hausregisseur Roland Hüve zu seinem Team. Außerdem wird das Ensemble unter anderem durch drei neue Schauspieler und einen neuen Kappellmeister verstärkt. Die Spielzeit beginnt offiziell am 17. September mit dem traditionellen «Theaterfest für die ganze Familie».
Berlin: Katrin Sass gibt deutsch-deutschen Schlagerabend
Berlin (ddp-bln). Zu einer «Fahrt ins Blaue» lädt Schauspielerin Katrin Sass ab Dienstag in die Bar jeder Vernunft ein. Bis zum 24. September präsentiert sie täglich außer montags einen «deutsch-deutschen Schlagerabend», wie die Veranstalter mitteilen. Mit Erinnerungen und Kommentaren zu den Liedern entwerfe Sass «ein ganz persönliches Bild ihres Lebens und der zeitlichen und gesellschaftlichen Umstände».
Mit dem Liederabend, der in der Bar jeder Vernunft uraufgeführt wird, erfüllt die Künstlerin sich einen Traum. «Richtige deutsche Schlager» will sie dabei singen, so wie «Martin» von Mireille Matthieu, ein Titel, der über Jahre ihr Lieblingsschlager war, oder den Ost-Ohrwurm «Wie ein Stern».
Sass gehörte in der DDR zur schauspielerischen Elite. Nach der Wende gewann sie die Sympathien des gesamtdeutschen Publikums mit Rollen wie der der Kommissarin Tanja Voigt in «Polizeiruf 110». 2003 wurde sie vom Publikum für ihre Rolle in «Good Bye, Lenin!» als beste «Europäische Schauspielerin» gewählt. Sass\' Memoiren sind im Ullstein-Verlag unter dem Titel «Das Glück wird niemals alt» erschienen.
Karten sind unter Telefon 883 15 82 oder im Internet unter reservierungen [at] bar-jeder-vernunft.de (reservierungen[at]bar-jeder-vernunft[dot]de) erhältlich.
Erfurth: Thüringer Theater weiter in der Zuschauergunst
Erfurt (ddp-lth). Die Thüringer gehen gern ins Theater. Die meisten Bühnen des Landes haben in der zurückliegenden Spielzeit mehr oder zumindest ebenso viele Zuschauer begrüßt wie in der Saison davor - teilweise trotz einer geringeren Anzahl an Vorstellungen. Das hat eine Umfrage der Nachrichtenagentur ddp bei Theatern ergeben.
So hat das Theater Erfurt in der Spielzeit 2004/05 nach Auskunft von Sprecherin Julia Glesner 128 726 Zuschauer gezählt, rund 24 000 mehr als in der Spielzeit davor. Besonders erfolgreich seien «Hänsel und Gretel - nur für Erwachsene» mit einer Auslastung von 97,5 Prozent wie auch die vom Publikum zur Inszenierung des Jahres gewählte «Aida»-Produktion mit einer Auslastung von 98 Prozent gewesen. Von einer guten Auslastung sprechen auch die Betreiber des Neuen Schauspiels in Erfurt. «Unsere Vorstellungen sind gut besucht», sagte Dorothea Schindecker vom Neuen Schauspiel. Dies sei um so positiver, als das Theater ja kein festes Haus habe und deshalb an wechselnden Orten aufführe.
Auch das Nationaltheater Weimar hat nach Angaben von Pressedramaturgin Susann Leine eine leichte Steigerung der Zuschauerzahlen auf rund 152 000 verzeichnet - bei nur 580 Vorstellungen im Vergleich zu 600 in der Spielzeit 2003/04. Nicht eingerechnet seien hier die Gastspiele des Hauses an anderen Orten und die Gastkonzerte der Staatskapelle Weimar.
Einen Zuschauerrekord vermeldete in dieser Woche auch das Theater Altenburg-Gera. Nach Angaben von Generalintendant Eberhard Kneipel haben rund 183 500 Zuschauer die ingesamt 994 Vorstellungen gesehen. Das seien über 22 000 Zuschauer mehr als in der Spielzeit davor. Die Auslastung habe bei 75 Prozent gelegen.
Wachsenden Zuspruchs erfreut sich auch das Theater Nordhausen, das nach Angaben von Sprecherin Mandy Scheffler in der vergangenen Spielzeit 86 300 Zuschauer zählte, rund 7700 mehr als in der Spielzeit davor. Dabei steht nach ihren Worten das Musiktheater höher in der Publikumsgunst als das Schauspiel, das nach Schließung der eigenen Sparte im Jahr 2004 vom Theater Rudolstadt in Nordhausen angeboten wird. «Die Darsteller sind halt nicht so verankert in der Region», so die Erklärung von Sprecherin Scheffler.
Das Theaterhaus Jena begrüßt pro Spielzeit laut Geschäftsführer Roman Rösener 12 000 bis 14 000 Zuschauer. Für das vergleichsweise kleine Haus mit einem schmalen Etat sei das ein gutes Ergebnis, sagte er. Zwar habe es in der letzten Spielzeit einen kleinen Einbruch von etwa zehn Prozent gegeben, «doch das hat sicher mit dem Wechsel der künstlerischen Leitung zu tun. Die Zuschauer müssen sich erst an eine neue Ästhetik gewöhnen.»
Einen Zuschauerrückgang musste hingegen das Theater Meiningen verzeichnen. «Wir hatten in der Spielzeit 2004/05 rund 128 350 Zuschauer, leider zirka 20 000 weniger als in der Spielzeit davor», sagte Verwaltungsdirektorin Regina Schwabe. Man hoffe, dass sich die Zahlen nach dem Intendantenwechsel von Res Bosshart zu Ansgar Haag «wieder in die andere Richtung entwickeln».