Dessau-Roßlau - Mehr als 20 000 Menschen haben das 26. Kurt-Weill-Fest besucht. Das sei ein Rekord, teilten die Organisatoren am Sonntag zum Abschluss in Dessau-Roßlau mit. «Gute Musik, eine Portion Experiment, den Weill'schen Geist ordentlich wehen lassen - das war ein Erfolgsrezept», sagte der Präsident der Dessauer Kurt-Weill-Gesellschaft, Thomas Markworth.
2019 stehe das 27. Festival (1. März bis 17. März) im Zeichen der Moderne. Anlass ist das Jubiläum «100 Jahre Bauhaus» in Deutschland. In Dessau erlebte die 1919 in Weimar vom Architekten Walter Gropius begründete Schule als Design- und Kunstschmiede ihre Blütezeit.
In diesem Jahr stand das 17-tägige Festival zu Ehren des Komponisten unter dem Motto «Weill auf die Bühne!». Im Kern ging es bei rund 50 Veranstaltungen um Kurt Weill (1900-1950) als Innovator des Musiktheaters in Europa und Schöpfer eines neuen Songstils. Weills bekanntestes Werk ist die «Dreigroschenoper» mit der Moritat von Mackie Messer (Text: Bertolt Brecht). 525 Künstler aus dem In- und Ausland traten in 26 Spielstätten auf - darunter Stars wie Ute Lemper, Dagmar Manzel und Jan-Josef Liefers sowie Nachwuchskünstler.
2016 kamen den Angaben zufolge 18 000 Besucher zum Weill-Fest. Der Komponist wurde 1900 als Sohn eines jüdischen Kantors in Dessau geboren. Er emigrierte in die USA. Am Broadway war er ein gefeierter Musical-Komponist. 1950 starb Weill in New York.