Hauptrubrik
Banner Full-Size

31.1.: film aktuell +++ filmfestival

Publikationsdatum
Body

Berlin: Berlinale mit Independent-Schwerpunkt +++ Berlin: Dani Levy erhält am 14. Februar Lubitsch-Preis +++ Berlin: Neuer Berlinale-Preis - Amnesty International vergibt Auszeichnung


Berlin: Berlinale mit Independent-Schwerpunkt
Berlin (ddp-bln). Die 55. Berlinale wird sich vor allem dem Independent-Kino widmen. Filme aus Europa und Afrika werden im Wettbewerb zu sehen sein, darunter 15 Weltpremieren und drei Filme aus Deutschland, sagte Festivaldirektor Dieter Kosslick der «Berliner Zeitung» (Samstagausgabe) wenige Tage vor der Eröffnung der Berlinale am 10. Februar. Fünf der 26 Wettbewerbsfilme seien Debüts.
«Wir hätten ganz leicht sieben deutsche Filme in den Wettbewerb nehmen können», sagte Kosslick. Er verwies auf das gewachsene einheimische Potenzial. Im Wettbewerb seien nun Christian Petzolds neuer Film «Gespenster», Hannes Stöhrs «One Day in Europe» und «Sophie Scholl» mit der jungen Schauspielerin Julia Jentsch zu sehen. «A Star is born!»
Aus den USA kämen Filme wie «Thumbsucker» mit Keanu Reeves, «Heights» mit Glenn Close und «The Life Aquatic with Steve Zissou» («Die Tiefseetaucher»). Welche Stars erwartet werden, verriet Kosslick, der die Berlinale zum vierten Mal leitet, nicht. Er befürchte, dass hinter dem Star-Rummel viele gute Filme verblassen. «Unsere Aufgabe ist es, auf die vielen interessanten Filme aufmerksam zu machen», sagte er. Während sich der rote Teppich über das Land lege, liefen im Forum, Panorama, Kinderfilmfest oder Talente Campus «die wahnsinnigsten Filme». «Dort hält Ridley Scott Vorträge, Catherine Breillat spricht über Sex und Ken Adam über Kubrick!»
Die so genannten Hollywood-Filme machten nur zwei, drei Prozent der 400 Festivalfilme aus, relativierte Kosslick. Er erhoffe sich durch den Wechsel von Sat.1 zum ZDF als Medienpartner «eine Chance, die hochinteressante Vielfalt der Berlinale besser zu vermitteln». Von den Kinofilmen der letzten Zeit hätte er gerne «Aviator» als Eröffnungsfilm im Wettbewerb gesehen. «Wir haben\'s probiert, es hätte auch fast geklappt», sagte Kosslick, aber die Gefahr sei zu groß, dass Leonardo DiCaprio, der nächste Woche mit Dreharbeiten zu seinem neuen Film «The Shepherd» beginne, kurzfristig abspringen würde. Ähnlich sei es auch mit anderen Filmen, etwa «Mathilde» oder «Ray».

Berlin: Dani Levy erhält am 14. Februar Lubitsch-Preis
Berlin (ddp-bln). Regisseur Dani Levy wird am 14. Februar für den Film «Alles auf Zucker!» mit dem Ernst-Lubitsch-Preis ausgezeichnet. Damit wird «die beste komödiantische Leistung in einem deutschsprachigen Film» geehrt, wie am Freitag vom Club der Filmjournalisten mitgeteilt wurde. Die Komödie um die alltäglichen Sorgen und Nöte eines jüdischen Zockers stelle «nach jahrzehntelanger Abstinenz eine Wiederbelebung des deutsch-jüdischen Lustspiels dar, das mit Ernst Lubitsch in den 10er- und 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts seine Blüte erlebt hatte», hieß es zur Begründung.
Der Ernst-Lubitsch-Preis wurde 1957 von Billy Wilder angeregt und wird seitdem jährlich vom Club der Filmjournalisten Berlin gestiftet. Am 29. Januar wäre der Berliner Filmregisseur Ernst Lubitsch 113 Jahre alt geworden. Heinz Rühmann, Loriot, Manfred Krug, Christiane Hörbiger, Harald Juhnke oder Tom Tykwer sind nur einige Namen der bisherigen Lubitsch-Preisträger. Die Verleihung findet am 14. Februar um 10.00 Uhr in der Filmförderungsanstalt FFA in der Großen Präsidentenstraße 9 in Berlin-Mitte statt.

Berlin: Neuer Berlinale-Preis - Amnesty International vergibt Auszeichnung
Berlin (ddp). Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verleiht auf der Berlinale in diesem Jahr zum ersten Mal eine Auszeichnung. Der «Amnesty International Filmpreis» wird am 19. Februar im Rahmen der Verleihung der Preise der unabhängigen Jurys vergeben. Die mit 2500 Euro dotierte Ehrung solle in diesem Jahr an einen Filmemacher gehen, sagte die Medienreferentin der deutschen Sektion von Amnesty International, Brita Lax, der Nachrichtenagentur ddp in Berlin. Angedacht sei jedoch, die Preissumme zu steigern sowie etwa Verleiher, Produktionsfirmen und Drehbuchautoren einzubeziehen. Auch eine eigene Veranstaltung für die Verleihung soll es in den kommenden Jahren geben.
Der Preis wird an einen Film aus den Sektionen Wettbewerb, Panorama und Forum vergeben. In der Jury sitzen neben Lax die Schauspielerin Nina Hoss und der Filmproduzent Christoph Friedel.
Den Filmpreis, der bereits auf mehreren anderen Festivals verliehen wurde, gibt es nach den Worten von Lax seit 2002. Zum ersten Mal wurde er in den Niederlanden vergeben. Ziel sei nun die «Internationalisierung» des Preises, der nicht nur auf «kleinen» Festivals verliehen werden solle, betonte Lax. Mit der Auszeichnung sollen die Aufmerksamkeit von Fachbesuchern und breitem Publikum auf das Thema Menschenrechte gelenkt und Filmemacher dazu ermutigt werden, sich diesem Thema verstärkt anzunehmen.