Hauptrubrik
Banner Full-Size

8.7.: film aktuell +++ film

Publikationsdatum
Body

Berlin: Verband fordert besseres Sozialsystem für Filmschaffende +++ Magdeburg: Weiteres Programmkino wird eröffnet +++ Ahrenshoop: Filmnacht zeigt Perten als Schauspieler


Berlin: Verband fordert besseres Sozialsystem für Filmschaffende
Berlin (ddp). Der Verband der Agenturen (VdA) fordert ein besseres Sozialsystem für Filmschaffende. Die Arbeitsbedingungen für Schauspieler, Regisseure, Autoren und Kameraleute würden zunehmend schlechter, beklagte der Verband am Donnerstag in Berlin. «Mit der Einführung von Hartz V ab Januar 2006 müssen Schauspieler innerhalb von zwei Jahren faktisch jeden zweiten Tag drehen, um einen Anspruch auf Arbeitslosengeld zu erhalten», sagte VdA-Vorsitzende Uschi Keil. Dies sei für kaum einen Schauspieler machbar.
Film sei fast ausschließlich kurzfristige Projektarbeit. Das aktuelle Sozialsystem ignoriere die Arbeitsweise der Filmbranche jedoch völlig. Deutschland brauche daher ein auf Filmschaffende und Künstler gerecht abgestimmtes Sozialsystem. VdA-Geschäftsführer Frank Lansnicker kritisierte, die Filmschaffenden zahlten volle Sozialabgaben, hätten im Gegenzug aber keine soziale Sicherung. Dies sei «eklatant verfassungswidrig».
Lansnicker plädierte für ein besonderes Arbeitszeitmodell für die Filmbranche. So solle zum Beispiel alles, was über acht Stunden Arbeitszeit pro Tag hinausgehe, als neuer Tag gezählt werden, um die Produktionsdauer zu strecken. Auch eine Extraversicherung für Künstler hielt er für sinnvoll, jedoch eher unrealistisch.
VdA-Vorstandsmitglied Gisela Böndel beklagte, die Honorare für Schauspieler, die nicht zu den großen Stars zählten, gingen immer weiter in den Keller. So gebe es für kleinere Rollen pro Drehtag zum Teil nur rund 800 Euro. Regisseur Uwe Janson sagte, die Rollen in den weniger werdenden Produktionen gingen meist an die gleichen Darsteller. Er treffe wegen der schlechten Arbeitsbedingungen zunehmend auf Filmschaffende, die aus der Branche ausstiegen. Laut VdA gibt es zwischen 10 000 und 20 000 Schauspieler in Deutschland.

Magdeburg: Weiteres Programmkino wird eröffnet
Magdeburg (ddp-lsa). Im September soll in Magdeburg ein zweites Programmkino neben dem Studiokino in der alten Neustadt eröffnen. Wolfgang Heckmann, seit 2003 Besitzer der Olvenstedter Lichtspiele (OLi) in Stadtfeld, plant für den Frühherbst die Aufnahme des täglichen Betriebs in dem 1936 erbauten Kino. «Eine Genehmigung für einen Dauerbetrieb liegt bereits vor», sagt er.
Heckmann ist sich sicher: Die Menschen in Magdeburg wollten ein Programmkino, insbesondere in Stadtfeld. Der Stadtteil sei ideal, da es viele Gelegenheiten gebe, im Anschluss an den Kinobesuch noch ein Glas Wein trinken zu gehen. Bei den mehr als 100 Sonderveranstaltungen, die seit seiner Übernahme des Kinos dort statt gefunden haben, sei das Publikum sehr interessiert gewesen. «Ich habe viel Zuspruch bekommen», berichtete er.
Auch Detlef Roßmann, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater ist optimistisch, dass ein weiteres Programmkino in Magdeburg Erfolg haben könnte. «In Bielefeld, einer Stadt von vergleichbarer Größe und ebenfalls mit Universität, gibt es drei Filmkunstkinos mit zusammen zehn Leinwänden», betonte er.

Ahrenshoop: Filmnacht zeigt Perten als Schauspieler
Ahrenshoop (ddp-nrd). Ahrenshoop lädt erstmals zu Filmnächten ein. Von heute bis Sonntag werden in der Strandhalle insgesamt fünf Streifen gezeigt, die selten oder in Mecklenburg-Vorpommern noch nie in den Kinos zu sehen waren. Darunter ist der Film «Wenn du groß bist lieber Adam» mit dem legendären Rostocker Theaterintendanten Hanns Anselm Perten als Schauspieler. Das Leinwandwerk in der Regie von Egon Günther wurde von der DEFA 1965 produziert, dann verboten und verschwand für 35 Jahre in den Schubladen. Erst 1990 wurde der Film uraufgeführt.