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9.10.: oper und konzert aktuell +++ oper und konzert

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«Die Todesbrücke» - Uraufführung der Kammeroper am Freitag +++ «Ton-Film-Marathon» am Freitag in Krefeld +++ London Symphony Orchestra gastiert in Köln +++ Nigel Kennedy begeisterte Dortmunder Publikum +++ Musikalisch-literarisches Programm zum Klopstock-Jahr +++ Musik aus der Mitte des Lebens - Konzert in Cottbus


«Die Todesbrücke» - Uraufführung der Kammeroper am Freitag
Gelsenkirchen (ddp). Als letzte Uraufführung in der Saison 2003 präsentiert die RuhrTriennale am Freitag die Kammeroper «Die Todesbrücke» von Alexander Müllenbach. In der Regie von Andreas Baesler und unter der musikalischen Leitung von Cosima Sophia Osthoff wird das Werk am Musiktheater Gelsenkirchen aufgeführt. Das Libretto stammt von dem bedeutenden bosnischen Erzähler und Dramatiker Dzevad Karahasan, der die Tragödie um ein Liebespaar während des Jugoslawien-Krieges beschreibt.
Die Musik stammt von Müllenbach, der zu den international bekanntesten Komponisten seines Heimatlandes Luxemburg zählt, wie ein Sprecher der RuhrTriennale am Mittwoch auf ddp-Anfrage sagte. Der 1949 geborene Müllenbach lehrt am Konservatorium der Stadt Luxemburg und am Mozarteum in Salzburg Komposition. Seit 1978 komponierte er über 80 Werke für verschiedenste Besetzungen, die bei den Salzburger Festspielen, beim Winter-Festival in Moskau und bei den Londoner «Barbican Music Series» aufgeführt wurden.
«Die Todesbrücke» ist eine Koproduktion der RuhrTriennale mit dem National-Theater Luxemburg.
http://www.ruhrtriennale.de

«Ton-Film-Marathon» am Freitag in Krefeld
Krefled (ddp-nrw). In Krefeld präsentiert am Freitag das Theater am Marienplatz eine über sechsstündige Reihe mit Musik zum Film und Musik als Film. Bei dem Projekt «Ton-Film» handelt es sich um eine Collage aus Live-Musik, Installationen und Filmen, wie ein Theater-Sprecher am Mittwoch erläuterte.
So ist die Komposition «Szenario» von Mauricio Kagel zu dem berühmten Film «Ein andalusischer Hund» neben Werken von Dieter Schnebel und Stan Brakhage zu hören. Kurzfilme sind von unter anderem von Hans Richter aus den 20er Jahren sowie von Yoko Ono zu sehen. «Das kleinste Musiktheater Deutschlands präsentiert damit das Wechselspiel zwischen Musik und Film im 20. Jahrhundert», sagte der Sprecher.
Das Theater am Marienplatz (TAM) gehört seit über 20 Jahren zu den experimentierfreudigsten Bühnen Deutschlands. Unter der Leitung von Pit Therre widmet man sich sämtlichen musiktheatralischen Ausdrucksmöglichkeiten der Moderne, von Karl Valentin über John Cage bis zu Uraufführungen von Mauricio Kagel und Gerhard Rühm.
Im TAM haben heute bedeutende Musiker wie der Hamburger Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher oder die Kölner Komponistin Carola Bauckholdt ihre ersten Erfahrungen mit Neuer Musik gemacht. Mit rund 40 Sitzplätzen ist das TAM das kleinste Musiktheater Deutschlands.
http://www.tamkrefeld.de

London Symphony Orchestra gastiert in Köln
Köln (ddp-nrw). Das London Symphony Orchestra gibt anlässlich seines 100-jährigen Bestehens am Donnerstag ein Konzert in der Kölner Philharmonie. Das teilte Intendant Albin Hänseroth mit. Nach seinen Angaben sollte bereits am Mittwochabend ein erstes Konzert des Orchesters über die Bühne gehen. Dieses markiere den Beginn der Feierlichkeiten für das Jubiläum des Orchesters, das am 9. Juni 2004 in London seinen Jahrestag feiern wird.
Das London Symphony Orchestra gehört zu den führenden Orchestern weltweit. Sir Colin Davis dirigiert es seit 1995. Seit 1990 ist das Orchester regelmäßiger Gast in der Kölner Philharmonie. Zuletzt war es unter Leitung von John Eliot Gardiner im April dieses Jahres in der Domstadt zu hören.

Nigel Kennedy begeisterte Dortmunder Publikum
Dortmund (ddp-nrw). Einst galt Klassik als Musik der Bildungselite. Doch spätestens, seitdem der Brite Nigel Kennedy mit seiner frischen Interpretation von Vivaldis «Vier Jahreszeiten» 1989 die bestverkaufte Klassik-CD aller Zeiten vorlegte, gelten die «alten Schinken» als angesagt. Am Dienstagabend gastierte Kennedy im ausverkauften Dortmunder Konzerthaus.
Kennedy selbst ist optisch kein Vertreter der klassischen Musik, musikalisch kein Rockstar. Ein Superstar aber allemal. Und so scharten sich vor dem Konzerthaus vereinzelt Anhänger des extravaganten Geigenvirtuosen, um auf dem Schwarzmarkt eines der 1500 Tickets für das Konzert zu bekommen. Vergeblich.
Dabei war das Publikum so unterschiedlich wie der Meister selbst. So etwa trifft der traditionelle Vivaldi-Liebhaber den lederhosentragenden Alt-68er und Hendrix-Fan. Die ganz schrillen Typen aber fehlten, mittlerweile ist Kennedy zu angepasst für die Szene. Auch wenn sein Kleidungsstil und die Irokesen-Frisur nicht gerade seriös erscheinen.
Wenn Kennedy allerdings zum Spiel ansetzt, und das tat er mit halbstündiger Verspätung, verstummen Kritikerstimmen. Unbestritten gilt er als Meister seines Faches. Selbst wenn der fußball-verrückte Engländer Fußbälle ins Publikum schießt, sich Violine-spielend durch die Reihen quetscht und die Herren mit leichtem Faustschlag begrüßt, den Damen mit spitzen Lippen Küsse auf den Handrücken drückt und den Straßenverkehr, der ihn zur Verspätung zwang, unflätig beschimpft - der Saal tobt. Dem kleingewachsenen Flegel mit den unschuldigen Augen ist niemand böse. Dafür ist sein Geigenspiel einfach zu wundervoll.
Mit dem Collegium der Berliner Philharmoniker spielte der ehemals brave Schüler der Yehudi Menuhin-School Vivaldis «Vier Jahreszeiten» in unnachahmlich gefühlvoller Weise. Doch Kennedy wäre nicht das «Enfant terrible» der Klassik-Szene, auch wenn sich das Image länger hält als die Wirklichkeit, wären da nicht auch seine Versionen von Rockklassikern.
Zum Abschluss des mehr als zweistündigen Konzertes erfreute er das Publikum noch mit «Purple Haze» von Jimi Hendrix. Dann verschwand der Paradiesvogel wieder.
Im Oktober spielt Kennedy noch in mehreren deutschen Städten wie Berlin, Frankfurt am Main und Dresden. Erst im Februar 2004 kommt er wieder nach Nordrhein-Westfalen - am 21. Februar gastiert er in Wuppertal.
Ralf Michalak
http://www.nigelkennedy.de

Musikalisch-literarisches Programm zum Klopstock-Jahr
Quedlinburg (ddp-lsa). Zu einem literarisch-musikalischen Programm wird am Samstag anlässlich des Klopstock-Jahres nach Quedlinburg eingeladen. Sängerin Antje Finkenwirth und die Literaturwissenschaftlerin und Musikerin Ulrike Müller stellen um 15.00 Uhr im Salfeldschen Palais Frauenpersönlichkeiten um Klopstock sowie Klopstockvertonungen der Epoche der «Empfindsamkeit» vor, wie die Stadtverwaltung am Donnerstag in Quedlinburg mitteilte. Mit der Veranstaltung wird gleichzeitig ein dreitägiges Seminar abgeschlossen, das die Teilnehmer in Jena, Halle und Quedlinburg auf historischen Spuren der Aufklärungsepoche im 18. Jahrhundert führte.
Der in der Harzstadt geborene Friedrich Klopstock (1724 - 1803) gilt als Mitbegründer der klassischen deutschen Literatur. Sein 1560 erbautes Wohnhaus ist heute Museum. In der dort beheimateten Literatur-Ausstellung wird auch auf Quedlinburger Zeitgenossen wie Carl Ritter, dem Begründer der wissenschaftlichen Erdkunde, Johann Christoph GutsMuths, dem Erfinder des Schulturnens, sowie auf Dorothea Christiane von Erxleben, der ersten deutschen Ärztin, Bezug genommen.
http://www.quedlinburg.info

Musik aus der Mitte des Lebens - Konzert in Cottbus
Cottbus (ddp-lbg). Unter dem Motto «Musik aus der Mitte des Lebens» hat das 2. Philharmonische Konzert am Freitag am Staatstheater Cottbus im Großen Haus am Schillerplatz Premiere. Es spielt das Philharmonische Orchester des Theaters unter Leitung von Rolf Reuter, wie eine Sprecherin am Mittwoch ankündigte. Auf dem Programm stehen Werke von Balakirew, Tschaikowski und Schostakowitsch.
Mili Balakirew hat die Sage von der kaukasischen Königin Tamara in eine sinfonische Dichtung verwandelt. Die Königin lebte in einem dichten Wald am Ufer eines Flusses und lockt mit ihrem Gesang Reisende an. Diese können der Versuchung nicht widerstehen und folgen der berückenden Stimme.
Es folgen die Rokoko-Variationen für Violoncello und Orchester von Peter Tschaikowski mit dem Solisten Justus Grimm. Dmitri Schostakowitschs 6. Sinfonie schließt das Programm ab.
http://www.staatstheater-cottbus.de
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