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Theater der Jungen Welt Leipzig beendet Interimszeit +++ «Die Weber» eröffnen 12. Jenaer Kulturarena
Theater der Jungen Welt Leipzig beendet Interimszeit
Leipzig (ddp-lsc). Mit einer Abschiedsfeier beendet das Theater der Jungen Welt in Leipzig am 15. Juli die Saison und die mehr als zehn Jahre dauernde Zeit der Interimsspielstätten. Intendant Jürgen Zielinski kann am Ende seiner ersten Spielzeit an dem Leipziger Theater wichtige Erfolge verbuchen. «Weit mehr als 40 000 Zuschauer waren in den rund 500 Vorstellungen, das sind 10 000 mehr als in der vorigen Spielzeit», sagte Pressesprecher Matthias Schiffner am Mittwoch der Nachrichtenagentur ddp. Das bedeute die höchste Besucherzahl seit sechs Jahren.
Für den künstlerischen Erfolg spreche eine steigende Zahl der Festivaleinladungen, sagte Schiffner. Dazu habe auch die Teilnahme des tanztheatralischen Projekts «FETT FREI und FAST FREE» am Berliner Treffen «Augenblick mal» gehört. Weiter zählte dazu die Einladung der deutschsprachigen Erstaufführung von «Elton Johns Brille» zum 1. Kinder- und Jugendtheaterfestival an das Badische Staatstheater in Karlsruhe. Die Produktion «Zirkus Sardam» habe als zweiter Sieger nur knapp eine Einladung zu den Nordrhein-Westfälischen «Traumspielen» verfehlt.
In Zielinskis erster Leipziger Spielzeit kamen den Angaben nach 13 Premieren heraus. Insgesamt gab es 29 Inszenierungen auf 5 Spielstätten. Neuerdings sind auch Aufführungen in einem eigens angeschafften Theaterbus möglich. Die Saison 2003/2004 beginnt im Herbst im neuen Theatersaal, der nach mehreren Jahren um- und ausgebaut wurde. Das alte Domizil des Theaters der Jungen Welt war 1989 abgebrannt.
http://www.theaterderjungenweltleipzig.de
«Die Weber» eröffnen 12. Jenaer Kulturarena
Jena (ddp-lth). Mit dem Open-Air-Spektakel «Die Weber» startet die Jenaer Kulturarena am Mittwoch in ihre zwölfte Auflage. Gerhart Hauptmanns Sozialdrama über den Aufstand der schlesischen Weber 1844 kommt in einer von Claudia Bauer (Regie) und Rainald Grebe (Dramaturgie) erarbeiteten Neufassung auf die Bühne vor dem Jenaer Theaterhaus. Sie avisierten die Inszenierung, eine Koproduktion des Theaters und des Jenaer Kulturamtes, als eine Zeitreise von Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Die Besucher erwarte «trotz aller Sozialkritik und kämpferischem Gestus ein fulminantes Spektakel, das mit sehr viel Herz, Witz, Tempo und Musik das alte Stück zu neuem Leben erweckt», betonte Bauer.
Das Jenaer Spektakel basiert größtenteils auf der Originalfassung Gerhart Hauptmanns, führt jedoch durch Fremdtexte in die Gegenwart. Dies wird in der Inszenierung mit dem 1927 entstandenen Stummfilm «Die Weber» von Friedrich Zelnik kombiniert. Das alles mischen die Jenaer mit moderner Musik (Ingo Günther). Sie wird von einem 38-köpfigen Orchester der Jenaer Musik- und Kunstschule gespielt und von einem Riesenchor der Weber gesungen. Ingesamt stehen bei dieser Inszenierung rund 120 Mitwirkende auf der Bühne neben dem Ensemble des Theaterhauses und dessen Jugendtheaterclub erneut auch wieder Laiendarsteller aus Jena und Umgebung sowie zwei Videojockeys.
«Die Weber» stehen bis Samstag allabendlich auf dem Programm. Nach diesem theatralischen Entree können sich die Besucher ab 15. Juli auf eine weltmusikalische Rundreise freuen. Schwerpunkte sind dabei die Musik Lateinamerikas, Begegnungen mit Singer-Songwritern und Grenzgängern zwischen den musikalischen Genres und erneut Legenden der Kulturarena. Den Start in den diesen Part geben die Jenaer Philharmonie und das Berliner Projekt Techester gemeinsam. Weitere 27 Konzerte folgen bis zum 24. August. Darüber hinaus wartet Ostdeutschlands längstes und in seiner Melange einzigartiges Sommerfestival mit sakralem Tanz, Lesung und einem Arenaball unter freiem Himmel auf. Außerdem hält die Filmarena 13 Offerten bereit und die Jüngsten können sich an fünf Sonntagvormittagen auf Theater, Spiel und Spass freuen.
Die 1992 ins Leben gerufene Kulturarena Jena verfügt in diesem Jahr über einen Etat von rund 690 000 Euro. Mehr als zwei Drittel davon sollen durch Eigeneinnahmen gedeckt werden. Die Stadt Jena schießt 40 000 Euro zu, das Land Thüringen bedingt durch die 15-prozentige Haushaltssperre nur noch 34 900 Euro.
http://www.theaterhaus-jena.de