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Die ehemalige Ballettänzerin Monika Schöpfer hat im März in Berlin A.I.D.A. - An International Dance Agency gegründet: «Es ist in Deutschland die erste Agentur, die Tänzer und Choreographen an Theater, Film- und Fernsehproduktionen, Eventveranstalter, Werbeagenturen und Firmen vermittelt».
Perera, Vrastakova und Poulet sind 3 von 23 Tänzern, Choreographen und Artisten, die seit diesem Jahr bei der Vermittlung von Engagements einer Kollegin vertrauen. Die ehemalige Ballettänzerin Monika Schöpfer, eine gebürtige Wienerin, hat im März in Berlin A.I.D.A. - An International Dance Agency gegründet: «Es ist in Deutschland die erste Agentur, die Tänzer und Choreographen an Theater, Film- und Fernsehproduktionen, Eventveranstalter, Werbeagenturen und Firmen vermittelt», erläutert die Geschäftsführerin. «A.I.D.A. versteht sich als eine Lobby für Tänzer.»
Sie habe es selbst zu oft erlebt, dass ein Tänzer nicht ernst genommen wird, sagt die 39-Jährige, die mit 6 Jahren eine klassische Ballettausbildung an der Wiener Staatsoper begonnen hatte und sich damit ihren Kindertraum erfüllte. Monika Schöpfer tanzte am Nationaltheater München, in Wien, in Monte Carlo, in Frankreich, der Schweiz, in Israel: «Auf der Bühne zu stehen, ist einfach toll. Es ist wie ein Adrenalinschub, der ungeheure Kräfte freisetzt. Doch das Tanzen ist auch eine ganz eigene Welt, die Realitäten ausblendet.» Die wenigsten Tänzer hätten gelernt, wie sie sich und ihre Leistung verkaufen können, sagt die A.I.D.A.-Chefin.
Nach ihrem Abschied von der Bühne, der für Tänzer meist um das 40. Lebensjahr kommt, hat die allein erziehende Mutter einer Tochter zunächst Gelegenheitsjobs angenommen: «Doch ich wollte bald beweisen, dass man auch nach dem Tanzen etwas machen kann und damit anderen ein Beispiel geben», sagt Monika Schöpfer. Sie leitete unter anderem die Ballettschule einer Freundin in München, organisierte Leserreisen einer Anzeigenzeitung und wurde Vorstandssekretärin einer Bank. Doch der Wunsch nach künstlerischer Kreativität war immer stark: «Ein Freund suchte für eine Mittelalter-Show ein Tänzerin und Trommlerin. Also lernte ich trommeln», erinnert sich die Künstlerin schmunzelnd.
Irgendwann in dieser Zeit sei ihr die Idee einer Tanzagentur gekommen, sagt Monika Schöpfer: «Ich habe immer nach etwas gesucht, meine kreative und meine organisatorische Seite miteinander zu verbinden.» Tanzexperten wie die Chefredakteur der Zeitschrift «ballet-tanz», Arnd Wesemann, und Freunde hätten ihr Mut gemacht und beim Umsetzen der Idee geholfen. Mitte März dieses Jahres erblickt A.I.D.A. dann das Licht der Tanzwelt: «Meine erste Vermittlung war ein junger Breakdancer an den Regisseur Peter Patzak für die ARD-Gaunerkomödie \'Vinzenz und Claire\' mit Götz George und Gudrun Landgrebe», sagt Schöpfer ein wenig stolz. Als 15-jähriges Mädchen hatte sie selbst in dem international viel beachteten Patzak-Film «Kassbach» mitgespielt.
Für A.I.D.A. wurde eine Online-Datenbank entwickelt, in die Künstler wesentliche Daten ihrer Ausbildung, beruflichen Entwicklung, Fotos, Videoausschnitte von Proben und Auftritten eingeben können: «Jeder, der möchte, kann dies für einen festen Betrag tun», sagt Monika Schöpfer. «Wen ich persönlich betreuen soll, der schließt mit mir einen Jahresvertrag ab. Vorher schaue ich mir jeden dieser Künstler, unter denen auch Artisten sind, auf der Bühne oder im Training an und treffe ihn zu einem längeren Gespräch. Wen ich vermittle, dem muss ich künstlerisch und menschlich vertrauen können.»
A.I.D.A. solle einmal zu einem Markenzeichen in der Tanzwelt werden, wünscht sich Schöpfer. Doch auch dann will sie sich noch über jede Vermittlung eines Künstlers freuen können, mit dem das Theater oder ein anderer Suchender zufrieden ist: «Erst dann habe ich wieder erfolgreich als Lobbyistin gearbeitet.»
Informationen zur Agentur und ihren Künstlern unter www.aida-dance.de.