Hauptrubrik
Banner Full-Size

Bund reduziert Finanzierung der ROC

Publikationsdatum
Body

Der Bund hat bei der Finanzierung der Rundfunkorchester- und Chöre GmbH (ROC) den Rotstift angesetzt. Das Deutsche Symphonie-Orchester (DSO), das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB), der Rias Kammerchor und der Rundfunkchor Berlin müssen künftig mit einer Million Euro weniger auskommen.

Im vergangenen Jahr flossen knapp 10,6 Millionen Euro aus dem Kultur-Etat des Bundes, in diesem Jahr sind es 300 000 Euro weniger. 2005 soll der Zuschuss voraussichtlich auf 10,1 Millionen abgesenkt werden. Hintergrund der Kürzung ist die vom Bundestag beschlossene globale Minderausgabe von 1,5 Prozent.
Die eigentlich ungewöhnliche 35prozentige Beteiligung des Bundes an der ROC kam im Rahmen des Hörfunk-Überleitungsvertrages Anfang der 90er Jahre zustande. Weitere Gesellschafter sind der RBB (5 Prozent), das Land Berlin (20 Prozent) und Deutschlandradio (40 Prozent)

Dramatisch an der scheinbar geringen Kürzung ist die im Gesellschaftervertrag vorgesehene Klausel, dass die ROC durch seine Gesellschafter anteilsmäßig finanziert wird. Reduziert einer der vier Gesellschafter seinen Beitrag, zahlen die anderen auch weniger. Dem chronisch pleiten Land Berlin und dem neu gegründeten RBB kommt die Kürzung des Bundes nicht ungelegen. Der RBB sollte ursprünglich die Anteile des Landes Berlin, dass sich aus der Finanzierung gänzlich zurückziehen möchte, übernehmen. Dies wurde allerdings von Intendantin Dagmar Reim abgelehnt.

Jetzt steht es erneut zur Diskussion, dass nach dem Weggang des DSO-Chefdirigenten Kent Nagano im Jahr 2006 die beiden ROC-Konzertorchester fusionieren oder einer der beiden Klangkörper zum Kammerorchester "geschrumpft" wird.