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Freie Theater im Südwesten fürchten drastische Sparmaßnahmen

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Stuttgart (ddp-bwb). Angesichts der zunehmenden Belastung der öffentlichen Kassen befürchtet der Landesverband Freier Theater Baden-Württemberg eine Verschlechterung der Förderung freier Künstler. «Wir wissen ja, dass gerade in den Kommunen die Kultur und das Soziale als Erstes gestrichen werden», sagte Geschäftsführer Alexander Opitz. Drastische Einbrüche bei der ohnehin bereits unzureichenden Förderung erwarte er wegen der langen Planungsphasen vor allem ab dem Jahr 2010.

Bereits jetzt sei eine Verschärfung der finanziellen Situation spürbar, sagte Opitz und berichtete von zunehmenden Kreditaufnahmen und Insolvenzen bei Freischaffenden. Zahlreichen freien Künstlern drohe eine Zukunft als «Hartz IV»-Empfänger. Opitz forderte, die Zuschüsse des Landes stufenweise von derzeit jährlich 361 000 Euro auf mindestens 4,5 Millionen zu erhöhen. Die Förderung der freien Theater liege derzeit im Vergleich zu den institutionalisierten Häusern des Landes bei weniger als einem Prozent. «Wenn die Situation so bleibt, wie sie ist, wäre es ein Desaster», betonte Opitz. In keinem anderen Bundesland sei die Förderung der freien Theater so schlecht wie im Südwesten.

Die Freischaffenden seien eine «tragende Säule der darstellenden Kunst», betonte Opitz. Im Jahr 2006 hätten sie in Baden-Württemberg 860 000 Zuschauer in ihre Vorstellungen gelockt. In dem 1991 gegründeten Landesverband sind laut Opitz 110 freischaffende Gruppen und Solokünstler zusammengeschlossen.

In Stuttgart beginnt am Donnerstag (4. Dezember) der 20. Stuttgarter Theaterpreis, das Landesfestival der freien Tanztheater Baden-Württemberg. Die Gewinner in vier Kategorien werden am Sonntagabend gekürt. Es werden Preisgelder von insgesamt 15 000 Euro vergeben.