Gelsenkirchen - Für Freunde jüdischer Musik startet am Samstag in Gelsenkirchen das Festival «klezmer.welten». An insgesamt fünf Spielorten soll an den Wochenenden bis Ende November zu hören sein, was sich in der Klezmerszene - also in der jüdischen Musik - aktuell tut. Gesungen wird u.a. auf Hebräisch, Jiddisch, Deutsch, Englisch, Russisch, Ukrainisch und Polnisch. Geplant sind neun Konzerte, das erste gibt das «London Klezmer Quartet» am Samstag um 20 Uhr auf Schloss Horst.
Programmleiter und Klezmer-Experte Andreas Schmitges kündigt einerseits zum Beispiel «The Heart and The Wellspring» an mit aktueller chassidischer Musik - einer «betäubend schönen, sehr spirituellen Musik». Andererseits «verstehen Musiker aus der ganzen Welt mehr und mehr, dass die Wurzeln aschkenasischer und jüdischer Musik auch in Deutschland liegen». Dafür stehe das Projekt «Semer Label Reloaded», das erforscht hat und aufführt, welche Musik Juden in Berlin zu Beginn der 1930er Jahre gehört haben.
Außerhalb der Konzerte soll sich das Publikum auch aktiv beteiligen können, etwa in einem (kostenpflichtigen) Workshop für talentierte, noch klezmer-unkundige Musiker. Mitmach-Möglichkeiten gibt es auch bei einem Tanzabend mit Live-Musik oder beim Podiumsgespräch mit Klezmer-Musikern.