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(nmz - bl) Der rbb reagiert auf die zunehmende Digitalisierung der medialen Welt. In Kenntnis der Vorbehalte deutscher Privatsender gegen die Digitalisierungspläne der öffentlich-rechtlichen Anstalten will die ostdeutsche Rundfunkanstalt die Flucht nach vorn begehen und im Jahr 2009 ihre Struktur verändern.
Der Rundfunkrat des rbb wird am 1. November 2007 die Direktorinnen und Direktoren für die zweite Amtszeit von Intendantin Dagmar Reim (Mai 2008 bis April 2013) wählen. Dabei sind folgende personelle Veränderungen vorgesehen: rbb-Fernsehdirektor Heim (57) strebt keine zweite Amtszeit an / Hörfunkdirektorin Hannelore Steer (64) geht in den Ruhestand / Dr. Claudia Nothelle (43) soll Fernsehdirektorin, Christoph Singelnstein (52) Hörfunkdirektor werden / Dr. Reinhart Binder übernimmt die Direktion Recht und Unternehmensentwicklung.Die Verträge der neuen Programm-Direktoren, Claudia Nothelle (Fernsehen) und Christoph Singelnstein (Hörfunk), sollen allerdings auf ein Jahr befristet werden. Denn der rbb will seine Direktionsbereiche umstrukturieren. Beide üben in dieser Übergangszeit parallel zu ihren Direktorenposten ihre bisherigen Funktionen als Fernseh-Chefredakteurin bzw. Chefredakteur von Antenne Brandenburg weiter aus. Ab 2009 will der rbb seine Fernseh- und seine Hörfunkdirektion zusammenführen. Nothelle und Singelnstein sollen sich für die Kombi-Direktion aus Radio und Fernsehen in einer Art Probejahr qualifizieren. Aber auch Drittbewerber könnten sich für den Megaposten bewerben.
Intendantin Dagmar Reim begründet die Zusammenlegung der beiden Direktionen mit dem „Schritt in die digitale Welt“. Der rbb wolle nicht warten, was die Zukunft bringt, sondern die Zukunft ins Visier nehmen. „Die Konvergenz der Medien verlangt von uns neue Strukturen in den Häusern. Wir gewinnen journalistisches Profil, wenn wir unsere Kreativität, unsere Kompetenz bimedial bündeln“, so Reim.
Reinhart Binder (50), Direktor für Recht und Unternehmensentwicklung, soll die Fusion der beiden Direktionsbereiche vorbereiten und befördern. Außerdem ist er künftig für die Digitalisierung des rbb verantwortlich.