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FDP will Ruhr-Triennale abspecken - Auch CDU kritisiert das Marketing - Fehlender Bekanntheitsgrad
Düsseldorf (ddp-nrw). Das Marketing des Kultur-Spektakels Ruhr-Triennale stößt zunehmend auf Kritik. Die nordrhein-westfälische FDP-Landtagsfraktion bemängelte am Montag in Düsseldorf, dass die Kulturfestspiele in der Ruhrregion trotz des großen Finanzeinsatzes für den ersten Zyklus bis heute kaum bekannt seien. Mehr Phantasie beim Marketing forderte auch die CDU-Landtagsfraktion: Deren kulturpolitischer Sprecher Richard Blömer schlug vor, Komplettpakete für Gäste zu organisieren, bei denen sie nicht nur die Triennale-Veranstaltung besuchen, sondern in Hotels der Region übernachten und weitere Attraktionen des Ruhrgebiets kennen lernen.Die FDP-Kulturexpertin Brigitte Capune-Kitka schlug vor, das Festival ab dem kommenden Jahr auf eine alle drei Jahre stattfindende Veranstaltung zu komprimieren. Auch seien dreizehn Spielstätten «eindeutig zu viel». So wichtig es sei, die Kultur in einem der wichtigsten Ballungszentren des Landes zu fördern, so sehr müssten sich aber Aufwand und Erfolg miteinander in Einklang bringen lassen, betonte die Kulturexpertin.
Der Träger des Bühnenfestivals, die KulturRuhr GmbH, soll generell verschlankt und nur während der Vorbereitung und Durchführung des Festivaljahres mit einem größeren Stab freier Projektmitarbeiter aufgestockt werden. Die vorhandenen Ressourcen würden auf diese Weise «gezielt und verantwortungsvoll» eingesetzt. Als Standorte für das Kulturfestival seien Essen und Dortmund prädestiniert. Auch Recklinghausen und Bochum seien denkbar. Blömer begrüßte die Forderung der FDP, die Triennale auf wenige Austragungsorte zu konzentrieren.
Laut Capune-Kitka waren im vergangenen Jahr nur 28 000 Karten für die Ruhr-Triennale vergeben worden; 8000 davon wurden verschenkt. Teile man die veranschlagten 13 Millionen Euro für das Triennale- Jahr 2002 durch 20 000 verkaufte Tickets, so komme man auf den «stolzen Preis» von 1500 Euro pro Triennale-Karte. «Subventionierte Kultur de luxe also für einige wenige Interessenten», kritisierte Capune-Kitka. Für dieses Jahr seien die erwarteten Besucherzahlen bereits um die Hälfte zurück geschraubt worden.