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Umfrage: Kaum Interesse an klassischer Musik

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Hamburg - Für eine große Mehrheit der Deutschen (88 Prozent) ist klassische Musik ein wichtiges kulturelles Erbe. Aber nur jeder Fünfte hat im vergangenen Jahr ein klassisches Konzert besucht - von den Unter-30-Jährigen sogar nur jeder Zehnte. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der Hamburger Körber-Stiftung.

Danach finden 65 Prozent der Befragten, dass die Konzerthäuser in der Pflicht sind, klassische Musik mehr Menschen zugänglich zu machen. «Moderne Konzerthäuser müssen sich der Herausforderung stellen und Ideen entwickeln, wie sie mehr Interesse wecken können», sagte Kai-Michael Hartig von der Körber-Stiftung.

Konzerthäuser seien eigentlich in einer komfortablen Situation: Viele akzeptieren die öffentlichen Ausgaben für klassische Musik, sagte Hartig. «Aber sie erreichen immer weniger Menschen, vor allem nicht die jungen.» Als Gründe gegen einen Besuch führen die Befragten neben zu wenig Zeit (37 Prozent) und zu hohen Kosten (35 Prozent) an, dass ihnen das Interesse an Konzerten fehlt (35 Prozent). 45 Prozent der Unter-30-Jährigen nehmen deren Werbung nicht wahr - im Gegensatz zu 16 Prozent der Befragten über 60 Jahren. 25 Prozent der Jungen finden die Atmosphäre in Konzerthäusern elitär-abgehoben. 18 Prozent von ihnen stören sich an unverständlichen Inhalten.

«Es wird für den Musikbetrieb in Zukunft verstärkt darauf ankommen, wie die Inhalte aufbereitet und präsentiert werden», meinte Hartig. «Eine wachsende Rolle spielen charismatische und glaubwürdige Vermittlerpersönlichkeiten, die es verstehen, Schwellenängste abzubauen und Begeisterung auch für komplexe Inhalte zu wecken.»

Zusammen mit der Elbphilharmonie und der European Concert Hall Organisation lädt die Körber-Stiftung vom 22. bis 24. Januar zum vierten internationalen Symposium «The Art of Music Education» ins Hamburger Körberforum ein.

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