Darf ich Richard Wagner unkommentiert im Konzert spielen? Kann ich Siegfried Mausers Stockhauseneinspielungen guten Gewissens hören? Ist es moralisch vertretbar, Michael Jackson im Schulunterricht zu behandeln?
Solchen Problemstellungen von rassistischen oder antisemitischen Inhalten, Diskriminierung und Missbrauchsfällen, Genderfragen und politischen Verstrickungen von Musik begegnen wir im Rahmen des Musikstudiums und dem Berufsalltag häufig. Studierende der Schulmusik an der HfM Würzburg veranstalten deshalb in den nächsten Monaten in der Vortragsreihe „Wie frei ist die Kunst? Verantwortung im Umgang mit belasteter Musik“ mehrere Workshops, Vorträge und Diskussionen zusammen mit Expert*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen aus ganz Deutschland. Hier sollen verschiedene Perspektiven und Überzeugungen, Herangehensweisen für einen verantwortungsvollen Umgang und Wege zur Sensiblisierung ausgetauscht und diskutiert werden. Am nächsten Mittwoch findet die Auftaktveranstaltung statt, zu der auch Interessent*innen außerhalb unserer Hochschule herzlich eingeladen sind.
Online-Auftaktveranstaltung „Denkanstöße und Beispiele aus Oper und Journalismus”: Mittwoch, 09.12.2020, 18:00-19:45
Prof. Katharina Thoma (Opernschule HfM Würzburg, Regie an der Oper Frankfurt) und Mareike Wink (Dramaturgie an der Oper Frankfurt) berichten aus ihrem Berufsalltag und von den Entscheidungen, die sie in dem Kontext um belastete Werke, wie bspw. der fragwürdigen Monostatos-Arie aus der Zauberflöte, treffen und getroffen haben.
Barbara Haack, Herausgeberin der „neuen musikzeitung” und Redakteurin verschiedener Fachzeitschriften (u.a. Oper & Tanz, Politik und Kultur) beleuchtet die Frage nach dem Umgang mit belasteten Kunstschaffenden, Missbrauchsfällen und nach der Trennung von Werk und Autor*in aus musikjournalistischer Perspektive.
Infos, Anmeldung zum Livestream und Link zur Teilnahme: https://www.hfm-wuerzburg.de/veranstaltungen/kalender/event/2020-12-09_0000/wie-frei-ist-die-kunst
