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Triangelspielen. Foto: Hufner
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Blabla-Schwäche

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Cluster 2017/02 - Gordon Kampe
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Praktikant zu Kurator so: „Der Pianist will Ives spielen.“ – „Passt nicht.“ – „Er könnte auch die Grenzen der Gattung ausloten!“ – „Top. Sag ihm, er soll Ives spielen!“ Funktioniert eigentlich so das „Komponieren“ von Konzerten? Was habe ich gelacht, als ich neulich eine Pressemitteilung der „MaerzMusik“ las. Die haben Mumm!

Schicken die den Text durch eine Phrasen-App! Doch dann. Grundgütiger, das ist gar keine Satire? Alles dabei: „Story-Telling“, „klangliche Immersion“, „Decolonizing time“, „Mystizismus“, „multispecies feminism“ und so weiter ... Was ist das – Phrasen-Durchfall? Blabla-Schwäche?

Der Streit darum, ob der Interpret hinter dem Werk verschwinden solle oder ob das Werk durch ihn überhaupt erst wird, stammt zweifellos aus dem Mittelpleistozän. Mir schwant, die Schwurbel-Inkontinenz ist ein Zeichen dafür, dass sich eine dritte Macht anschickt, zu übernehmen: der gierige Kurator. Die Macht ist nicht dunkel. Sie glänzt sonnenkönigshaft und genießt ihre Selbstgewissheit. Musik, was immer das ist, wird zur Erfüllungsgehilfin degradiert. Tja – gieriger Kurator, schlechte Nachricht: Ein gutes Stück lässt sich nicht degradieren. Das kannste morgens um 4.33 Uhr von einer kaputten Kassette am Hauptbahnhof spielen lassen.

Die Hoffnung bleibt. Denn es gibt sie ja, die coolen Kuratoren (manche von ihnen nennen sich schüchtern noch immer „Dramaturg“). Diese ahnen Fäden, führen sie zusammen und sind Partner, Kollege, Freund, Ausräumer, Abräumer, Ideengeber. Ihr seid top!

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