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Das „Wir“ steht für die polis

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Z Zu den Leserbriefen in der nmz 12/01-01/02
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In welch schiefem Verhältnis steht eigentlich die Komponistenzunft zur demokratischen Gesellschaft, wenn ein bewusst persönlich gehaltener und vorsichtig tastender Aufsatz, mit dem ein Kollege auf ein Weltereignis reagiert, solche Gereiztheit auslöst? Die Zuschriften von Friedrich und Boehmer zeichnen sich durch bedenklich undemokratische und anti-zivilgesellschaftliche Affekte aus.

In welch schiefem Verhältnis steht eigentlich die Komponistenzunft zur demokratischen Gesellschaft, wenn ein bewusst persönlich gehaltener und vorsichtig tastender Aufsatz, mit dem ein Kollege auf ein Weltereignis reagiert, solche Gereiztheit auslöst? Die Zuschriften von Friedrich und Boehmer zeichnen sich durch bedenklich undemokratische und anti-zivilgesellschaftliche Affekte aus. Mir zu unterstellen, ich spräche für „die“ Künstler oder „die“ Komponisten, ist eine groteske Verdrehung meines Textes. Das „Wir“ steht nicht für „die“ Komponisten, sondern für die polis, in der wir alle trotz Atomisierung leben. Wie obskurantistisch muss man sein, um so etwas Selbstverständliches misszuverstehen? Claus Spahn hat in seiner Donaueschingenkritik den weltvergessenen Neue-Musik-Zirkel scharf angegriffen. Sich zu äußern, und man freue sich über jeden, der es tut, ist ein Mittel, diese Weltvergessenheit zu durchbrechen. Nur ein freies, Zensur-freies Denken bringt uns weiter. Das hatte Jacques Derrida in seinem grandiosen Vortrag zur „unbedingten Universität“ im Sinn.

Leserbrief Friedrich
Leserbrief Boehmer

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