Mal ehrlich. Wer braucht die NAVY-Seals, wenn er die GEMA hat? Im Nachhinein hätte ich sie schon 2001 nach Afghanistan geschickt. Denn wer Kindergärten musikalisch stilllegt, in Kürze die Großraumdiskotheken (hier „Disse“ genannt) ausrottet und so eine ethnische Säuberung der Dissen-Bevölkerung einleitet, der hätte Osama Bin Laden innerhalb einer Woche aus seiner Höhle gezerrt und erdbestattet. Nix mit Seebestattung. Höchstens gegen Gebühr. Aber zum Kern.
Der Verband Deutscher Zuhälter, äh Diskothekenbesitzer, hat ausnahmsweise mal Schaum vorm Mund und nicht auf der Tanzfläche. Die geplante Gebührenänderung der GEMA soll ihre Dissen dahinraffen. GEMA-Gebühren sollen Kalle und Jupp für ihren Schuppen nämlich ab 2013 unter anderem nach der Größe der Veranstaltungsfläche blechen. Tja, da müssen einige Geldwaschanlagen dicht machen. Was die örtlichen Banken eher beunruhigt als Kalle und Jupp. Dreimal am Abend „Zehn nackte Frisösen“ (aufgelegt von DJ Ralle) kosten dann 500 statt wie bisher 2,50 Euro. Gut, müssen sich Kalle und Jupp halt mehr ums Kerngeschäft kümmern. Die slawisch sprechenden Frauen hinter der Theke vorzerren und ins Schaufenster zwängen. Was soll aber mit Manni und Uschi passieren, also den Kunden? Sprechen wir aus, was nicht nur ich denke.
Endlich werden diese Bauernproleten aussortiert. Müssen sie eben künftig den Freitag in ihrem Stall verbringen. Ohne Hühner, dafür mit Jauchegrube statt Schaumbad-Party. Für diesen Kulturmord bin ich der GEMA ewig dankbar. Unerträglich, diese Flatrate-Fressen. Trampeln schweinshordenmäßig direkt vom Bauernhof in die Disse. Bewaffnet mit Latzhosen, Mistgabeln und Gummistiefeln. Im Sommer Badiletten samt „Bier formte diesen wunderschönen Körper“- Shirt. Dann zehn Granaten zischen, mit dem BMW vom Oberbauern (sprich „Vatern“) samt Heckklappenschriftzug „Mein Auto fährt auch ohne Wald“ wieder ins Gehöft zurück. Schnell noch „Sexy Sport Clips“ auf Sport 1 glotzen, weil mit Uschi hat es wieder nicht geklappt. Die steht doch mehr auf Reden als auf Rülpsen und hat vom Wort „Hupen“ eine gänzlich andere Auffassung. Hat sich ausgehupt. Denn Manni und Uschi müssen draußen bleiben. Vor den Clubs und Lounges der Stadt. Neben dem Wassernapf für Hunde. Aufgestellt an der Stadtrandgrenze. Pornobalken unter der Nase, „Vorne-Mähdrescher-hinten-Rapunzl-Frisur“ und Goldkette überm Rolli haben da keinen Zutritt. Und was mir an weiblichem Material erspart bleibt! Stramme Bodies im Tiger-Stretchmini von Mr. & Lady Jeans. Dauerwellen, zerfurcht von Neonhaarbändern. Füße, eigentlich eher Hufe, mit dem Brecheisen in High Heels gestemmt. Putzlappen statt Halstücher. Und junge Landwirtinnen (bisweilen auch Landwirte, umgedreht von Inka Bause auf RTL), die sich beim „Wet-T-Shirt-Contest“ verzweifelt und kübelweise das Wasser aufs Glitzertop mit Häschen schütten. Liebe GEMA, Mord ist keine Lösung, solange man nur drüber spricht.