In diesem Artikel heißt es unter anderem:
„Bereits kurz nach seinem Tod im April 1933 gerieten die Werke des Komponisten in Vergessenheit und wurden erst in den 1980er-Jahren wiederentdeckt.“
Diese Aussage entspricht nicht den tatsächlichen Gegebenheiten. Die Plattenfirma „PSALLITE“ mit ihrem rührigen Chef Theo W. Ritterbecks hat in den Jahren 1974 bis 1978 folgende Orgelwerke des Komponisten auf LP veröffentlicht: Trois Impressions Op. 72, Sieben Pastelle vom Bodensee, Homage to Handel Op. 75 B, Sonatine a-Moll op. 74, Choralimprovisationen op. 65, Kathedralenfenster Op. 106 und Valse mignonne Op. 142 Nr. 2.
Ob noch mehr Aufnahmen erschienen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Demnach kann von einer Wiederentdeckung in den 80er-Jahren keine Rede sein.
Hierzu zitiere ich noch Prof. Wolfgang Stockmeier aus dem Jahre 1977:
Die 100. Wiederkehr des Geburtstages von Siegfried Karg-Elert (1977) fällt in eine Zeit, in der das Tief seiner völligen Vergessenheit überwunden ist. Seit etwa zehn Jahren (also 1967) werden seine Werke wieder gespielt, Neuausgaben erscheinen, Staatsexamensarbeiten werden über ihn geschrieben, ja, es kam sogar eine kleine Monographie von Walter Kwasnik heraus. Man erkennt auch in Deutschland – in den angelsächsischen Ländern wusste man es schon immer –, dass man es sich nicht leisten kann, auf einen Komponisten dieser Qualität zu verzichten.“
Hermann von Kölln, Neunkirchen