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Qualitätssicherung

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Durch die Musikkultur geht ein Gespenst, das Gespenst der Qualitätssicherung. Denn Musik ist so wichtig und so toll, da kann man so viel falsch machen, dass alle grandiosen Absichten sofort in ihr Gegenteil umschlagen – den Niedergang und das Verderben auf immer. So redet man Erzieherinnen und Erziehern ein, dass die musikalische Erziehung nun mal dem echten Profi zu überlassen sei. Der, uni- und hochschulgeprüft und handverlesen, zeigt, wie Musikkultur heute geht. Somit ist alles in schönster Ruhe und kein Kind in der Schule wird in der achten Klasse mit „Barock“-Musik-Geschichte gequält. Denkste. Da klappern die Cembali im Quadrat. Doch zur Not hat man in allen Organisationen der aktiven Musikkultur die Qualitätssicherung eingebaut. Und die funktioniert so. Man statte die Musikvermittler mit genügend Papierkram aus, auf dem sie dann akribisch jeden Vor- und Rückschritt, vorwärts, rückwärts, hoch und runter zu evaluieren haben – nachdem sie sich monatelang mit der Dokumentation richtiger Qualitätssicherung beschäftigt haben (eine Einkommenssteuererklärung ist auch nicht komplizierter). Das Ganze muss in eine geeignete Software übertragen werden, die dann zentral übers Netz gesammelt eine Großsichtung möglich macht. Hauptsache, es wurde alles dokumentiert, bis ins Kleinste. Nicht vergessen: Sicherung der Qualitätsicherung! Besser ist nicht einmal die Bank of England gesichert. Fehlt nur noch eine Musikpraxisgebühr im Quartal. So kommt, was kommen muss: Die einen können nicht, weil sie sichern müssen, die anderen dürfen nicht, weil sie nicht sichern können – das Wenigste wäre eine Fortbildung in Qualitätssicherung. Na sicher.

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