Es ist bezeichnend für die gegenwärtige musikkulturelle Schieflage, das zum einen auch in jeder Ausgabe der nmz an exponierter Stelle dem Leser eine mehr oder minder heile „Neue Musik“-Welt suggeriert wird und zum anderen lediglich in der eher marginalen „Nachschlag“-Kolumne die Erörterung eines so zentralen Themas wie das der gesellschaftlichen Isolation und Irrelevanz sogenannter Avantgardekomponisten stattfindet. Ich bezweifle, dass die von Wolfgang König als „Sumpf“ bezeichnete Isolation für die nachrückende Komponistengeneration eine „selbstgewählte“ ist.
Es ist bezeichnend für die gegenwärtige musikkulturelle Schieflage, das zum einen auch in jeder Ausgabe der nmz an exponierter Stelle dem Leser eine mehr oder minder heile „Neue Musik“-Welt suggeriert wird und zum anderen lediglich in der eher marginalen „Nachschlag“-Kolumne die Erörterung eines so zentralen Themas wie das der gesellschaftlichen Isolation und Irrelevanz sogenannter Avantgardekomponisten stattfindet. Ich bezweifle, dass die von Wolfgang König als „Sumpf“ bezeichnete Isolation für die nachrückende Komponistengeneration eine „selbstgewählte“ ist. Vielmehr wird an deutschen Musikhochschulen von mittlerweile ergrauten Vertretern des seriellen und strukturalistisch orientierten Musikdenkens durch eine gezielte Personalpolitik der offenbar erfolgreiche Versuch unternommen, diese hermetische Situation möglichst in einen Zustand der Perpetuität zu überführen. Einher mit derartigen Bestrebungen geht die nach wie vor pauschale Geringschätzung und Ablehnung von sozial belangvollen Musikformen wie beispielsweise die der Medienkomposition.Hauptrubrik
Schieflage
Untertitel
Zum Nachschlag „Arbeitsteilung...“, nmz 7-8/00, S. 44
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