– Altbundespräsident Herzog und Ex-Kulturstaatsminister Naumann fordern einen urheberrechtsfreien Tag nach dem Muster des fernsehfreien Tags in den 70er-Jahren. Das sei vor allem für die Erneuerung der Kulturlandschaft nötig. Man könne auf diesen musikalischen Aufforst-Tag Uraufführungen neuer, weniger populärer Werke legen. Damit werde zugleich ein Beitrag zur Entlastung der Kommunen geleistet, da keine Abgaben an Verlage, Verwertungsgesellschaften oder Autoren anfielen. Die GEMA signalisierte sofortige Unterstützung, da sie im Rahmen ihrer sozialen Fürsorgepflicht so ihren Außendienstmitarbeitern wenigstens einen Tag Jahresurlaub gewähren könne.
– Der Festakt zum 100. Geburtstag der musikalischen Verwertungsgesellschaften im Berliner Konzerthaus endete mit einer überraschenden Verhaftungsungswelle. Nachdem der parlamentarische Staatssekretär im Justizministerium, Alfred Hertenbach, in seiner Festrede die Mitarbeiter des GEMA-Außendienstes als effektivste Geheimpolizei seit Schließung der Stasi geoutet hatte, besetzten Beamte des Bundesgrenzschutzes die Saalausgänge und nahmen 900 männliche Besucher mit grauem Anzug und roter Krawatte wegen einer angeblichen Sicherheitsüberprüfung kurzfristig fest.
– Wie soeben bekannt wurde hat der amerikanische Software-Millionär Bill Gates die Quellcodes aller Microsoft-Programme komplett dem Chaos-Computerclub übertragen. Es handelt sich dabei um die werthaltigste Rechteübertragung aller Zeiten. Dazu Bill Gates in einer knappen Presseerklärung: „Unsere Software ist inzwischen so kompliziert geworden, dass die wenigsten unserer eigenen Jungs noch durchblicken – von mir ganz zu schweigen.“