Dieser Artikel ist Ivo Csampai wirklich gut gelungen. Man merkt, dass er die Thematik und Problematik verstanden hat und auch seinen persönlichen Meinungen kann ich mich nur anschließen.
Dieser Artikel ist Ivo Csampai wirklich gut gelungen. Man merkt, dass er die Thematik und Problematik verstanden hat und auch seinen persönlichen Meinungen kann ich mich nur anschließen.Umso unerklärlicher ist es mir, wie zu diesem Text ein derartiges Foto ausgesucht werden konnte. Ohne den Pianisten Jens Thomas zu kennen, sehe ich sofort, dass er sich die von Elgin Roth geforderte Spielweise nicht zu Eigen macht.Ein in sich zusammengesackter Rumpf, hochgezogene Schultern und durchgestreckte Arme können bestimmt nicht dem Terminus „Vom Ganzen zu den Teilen“ zugeordnet werden, wo soll auch „das Ganze“ erkennbar sein, wenn die einzelnen Teile von Gelenk zu Gelenk fixiert sind. Eine abgekniffene, unästhetische Spielweise ergibt meines Erachtens auch ein derartiges Klangergebnis, und auch wenn man eine Technik, wie leider häufig der Fall, nicht nach äußerlichen Kriterien beurteilen soll, so kann ich nach einem Blick in Elgin Roths Buch sagen, dass die auf dem Foto gezeigte Spielform nicht gemeint ist.
In Ihrer neuen musikzeitung vom Dezember 2001 las ich Ihre Rezension des Buches von Elgin Roth „Klavierspiel und Körperbewusstsein“. Sie haben das Buch hervorragend beurteilt – ich als Organistin und Klavierspielerin bin ebenfalls der Meinung, dass es ausgezeichnet ist und einen sehr wichtigen Beitrag zur Klavierpädagogik liefert. Allerdings ist das eingeschaltete Foto von Jens Thomas meines Erachtens gänzlich ungeeignet. Ich halte es für äußerst unglücklich, die eingeknickte Körperhaltung des Pianisten darzustellen, die in diametraler Weise den Erkenntnissen Elgin Roths widerspricht. Eine Klarstellung dieses Sachverhaltes würde ich sehr begrüßen.
Das von der neuen musikzeitung mitten in eine Buchbesprechung hineingescannte Bild (aus welchen satztechnischen Gründen auch immer veranlasst) eines über den Tasten hängenden, vorne übergebeugten, außerhalb seines körperlichen Schwerpunkts hantierenden Klavierspielers hat nicht nur nichts mit dem besprochenen Buch am Hut, sondern ebenso wenig mit einem angeblichen „Klavierspiel der Gegenwart“, sondern stellt darüber hinaus in der Sache, worum es zentral in Elgin Roths Buchwerk eigentlich geht, eine glatte Ohrfeige dar.