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Alle gewinnen, keiner geht leer aus

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„Bundesbegegnung Jugend jazzt“: Die besten Nachwuchs-Bigbands trafen sich in Dresden
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Im November konnte die „Bundesbegegnung Jugend jazzt“ ihr erstes kleines Jubiläum feiern. Zum zehnten Mal traf sich der talentierteste deutsche Jazznachwuchs, diesmal in der sächsischen Barockstadt Dresden. Nicht ohne Grund wurde diese Stadt gewählt, denn der Austragungsort der Begegnung, die hiesige Hochschule für Musik Carl Maria von Weber, begeht in diesem Jahr das 50. Jubiläum ihrer Fachrichtung Jazz/Rock/Pop. Jazzgrößen wie Till Brönner, Céline Rudolph oder Günter „Baby“ Sommer lehren an der ältesten Fachrichtung für Jazz an einer europäischen Hochschule.

Um ein hohes Niveau ihrer Studienanfänger muss der Dresdner und auch anderen deutschen Musikhochschulen nicht bange sein. Das bewiesen die Wertungsspiele der diesjährigen Bundesbegegnung, die seit 1997 unter dem Dach des Deutschen Musikrates alljährlich stattfindet. Seit 2010 treffen sich im jährlichen Wechsel neben kleineren Jazzformationen auch Jazzorchester, die sich zuvor in Landeswettbewerben qualifiziert haben. Am 9. November standen nun also neun Bigbands auf den beiden Bühnen der Dresdner Musikhochschule, um sich zu messen. Nein, das ist nicht die richtige Wortwahl: Konkurrenz, Wettkampf und Punkte-Heischerei wie bei „Jugend musiziert“ hat es nicht und soll es bei der „Bundesbegegnung Jugend jazzt“ nicht geben. Hier steht im wahrsten Sinne des Wortes die Begegnung im Mittelpunkt. Wie bei einem Festival werden den jungen Musikern ein Konzertpodium sowie Kontakt- und Informationsmöglichkeiten geboten. Workshops und Seminare stehen jeder Band gleichermaßen zur Verfügung. Und an den beiden Abenden mit Session und Party kann jeder einzelne in lockerer Atmosphäre sein Können zeigen. Gerade deshalb war es bedauerlich, dass nicht jedes Bundesland eine Bigband nach Dresden schicken konnte, obwohl dort durchaus qualifizierte Bands vorhanden sind, wie ein Beispiel aus Thüringen zeigt: Die Big Band „True Note“ der Weimarer Musikschule „Ottmar Gerster“ nahm mit hervorragendem Erfolg am Landeswettbewerb 2011 teil und hätte es zurecht verdient, zur Bundesbegegnung delegiert zu werden. Auch die Bigband der Jugendmusikschule Hamburg „Think Big“, die im aufwändig gestalteten Programmheft bereits angekündigt war, hat den Weg nach Dresden nicht gefunden. Schade! 

Preise im Sinne von Platzierungen gibt es bei der Bundesbegegnung nicht. Die drei ŠKODA Jazzpreise, gesponsert vom gleichnamigen Auto-Hersteller, erhalten die von einer Jury am besten beurteilten Bands in Form von Workshops und Auftritten mit renommierten deutschen Jazzmusikern. BuJazzO-Chef und Jury-Mitglied Jiggs Wigham, Ausnahmetrompeter Till Brönner und der singende Entertainer Tom Gaebel sind die Paten der Preise. Die Gewinner der ŠKODA Jazzpreise, die Bigband „NULL 7 4 6 EINS“ aus Tuttlingen, die Bigband des Gymnasiums Berenbostel und die Dresden Bigband, können sich also auf weitere fruchtbringende Begegnungen freuen. 

Dank der zahlreichen anderen Preise ging keine der an der Bundesbegegnung teilnehmenden Bands leer aus. Einen Gewinn, den man nicht in Zahlen abwiegen kann, haben alle mit nach Hause genommen.

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