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Für Liebhaber der Zwölftakt-Musik

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Das Magazin „bluesnews“ behautet sich tapfer auf dem Markt
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Die deutsche Kleinkunstszene ist durch sinkende Fördermittel, rückläufige Besucherzahlen und vieles andere mehr derzeit schwer gebeutelt. Das trifft natürlich auch die „Zulieferer“, allen voran die Musiker, Kabarettisten wie auch Plattenfirmen und Fachzeitschriften.

Die deutsche Kleinkunstszene ist durch sinkende Fördermittel, rückläufige Besucherzahlen und vieles andere mehr derzeit schwer gebeutelt. Das trifft natürlich auch die „Zulieferer“, allen voran die Musiker, Kabarettisten wie auch Plattenfirmen und Fachzeitschriften. Nachdem im deutschsprachigen Raum in den letzten Jahren jede Menge kleiner und kleinster Musikzeitschriften eingegangen sind, die auf einem bunten und vielseitigen Markt allerhand Nischen versorgten, ist „bluesnews“ das letzte Magazin für die Liebhaber der Zwölftakt-Musik. Doch auch hier gibt es Einschnitte. Herausgeber Dirk Föhrs beklagt in der neuesten Ausgabe, immerhin die Nummer 30 im 8. Jahrgang, einen „dramatischen Rückgang von Anzeigenbuchungen“, darunter auch von bereits in Auftrag gegebenen Inseraten, was man schlichtweg als unseriös bezeichnen darf. Drum bezeichnet er sein neuestes Heft als „Notausgabe“ – zu wenig oder zu viel Blues? Man war schon umfangreichere Hefte gewohnt, doch mit immerhin 60 Seiten kann von Notausgabe eigentlich keine Rede sein. Professionell aufgemacht, mit übersichtlichem und ansprechendem Layout ohne den typografischen Schnickschnack vieler Szeneblätter ist auch „bluesnews“ Nr. 30 randvoll mit Informationen, Rezensionen, Terminen etc., die dem erstaunten Laien deutlich vor Augen führen, dass man für den Blues keinesfalls immer nach Amerika (oder England) schielen muss, sondern dass es eine lebendige und vielfältige deutsche Blues-Szene gibt.

Das Inhaltsverzeichnis hat ein paar Mängel, aber die Rezension des 14-CD-Sets zum 40-jährigen Jubiläum des „American Folk Blues Festival“ findet man dann doch. Von 1962 bis 1985 tourten unter diesem Warenzeichen eher unregelmäßig diverse amerikanische Bluesgrößen durch Deutschland, darunter Legenden wie Muddy Waters, J. B. Lenoir oder Bukka White. Diese reisenden Festivals dürften die deutsche Blues-Szene nachhaltig beeinflusst haben. Auf der offenbar vor der Entscheidung zur „Notausgabe“ fertig gestellten Titelseite ist eine Story zum Festival-Jubiläum in Eisenach angekündigt; die ist leider dem Sparzwang zum Opfer gefallen.

Andere Stories indes, darunter ein Artikel über den Veteranen Blind Willie McTell (ca. 1898–1959) machen das neue „bluesnews“ lesenswert, für den Blues-Fan direkt zu einem Muss. Und erfrischend: während ähnliche Magazine häufig einfach alles gut finden, was ihnen in die Redaktion kommt, wird hier seriös rezensiert, soll heißen: es gibt auch mal bittere Kritik.

Interessierte nmz-Leser können sich unter Berufung auf diese Zeilen ein kostenloses Probeheft abrufen bei Tel. 02352/216 80 oder per E-Mail: vdf [at] blues-germany.de (vdf[at]blues-germany[dot]de)
Angenehme Lektüre!

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