Body
Will Smith: Men In Black
Der junge Afro-Amerikaner Will Smith gilt als Tausendsassa in den Pop-Welten. Tatsächlich agiert er in dem Film, für den er diesen Titelsong schrieb und präsentiert, recht ansehnlich. Doch der Musiktitel funktioniert nur mit den Bildern des Videos. Die sind sicherlich fulminant und gipfeln in dem vergnüglichen Formationstanz mit dem extra dafür Computer-animierten Monster. Der Song selbst nutzt sich mit dem schlacksigen Slap-Bass-Beat, der per Orgelsample quer verschobenen Harmonik und den drei vokalen Elementen, die sich da unablässig umspielen, schnell ab. Smiths Rap erzählt von der Filmstory, der weibliche Chor manifestiert in betäubender Penetranz den Titel („Here Comes The Men In Black“), während wimmernde Soul-Koloraturen dazwischenfunken, ohne mehr als akustische Dichte zu schaffen. Als Werbejingle hat’s aber funktioniert.
Maria Carey: Honey
Nach einjähriger Pause haben die Manager dem braven rehäugigen Popstarlet einen Imagewechsel verordnet: Wenn Kollegin Toni Braxton mit erotischen Fotoserien überrascht, muß Fräulein Carey eben auch etwas mehr Körper zeigen. Da sie aber nicht so weit wie Braxton gehen will, passiert das per züchtigem Video. Eingebettet in ein Edel-Gangstersujet mit dummen Männern, deutet sie alle verfügbaren Anmach-Klischees an, vom hilflos gefesselten Mädchen bis zum überlegenen Bikini-Girl im Wasser.
Das zusammengebastelt wirkende Rhythm ’n’ Blues-Liedchen (erste Zeile: „You can have me if you want me“) hängt am dünnen Faden eines einzigen melodischen Motivs, das vom Piano intoniert und vom Gesang permanent aufgenommen wird. Als Variation reicht den Machern Careys Stimme, die in verschiedenen Soundeinstellungen um sich selbst kreist: Ein einsames Call & Response-Relikt – da mag sie am Ende mit noch so vielen Matrosen tanzen.