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Andreas Ziegler nimmt neben dem gesamten Klassikspektrum und zeitgenössischen Kompositionen jetzt auch Jazz auf. Foto: TYXart

Andreas Ziegler nimmt neben dem gesamten Klassikspektrum und zeitgenössischen Kompositionen jetzt auch Jazz auf. Foto: TYXart

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TYXart setzt auch bei Jazz auf Qualität

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Der Regensburger Produzent, Tonmeister und Labelchef Andreas Ziegler will Jazzreihe etablieren
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Der Genrebegriff ist bei Aufnahmen des Labels TYXart erstmals vor zehn Jahren aufgetaucht. Das war unerwartet, denn der Musikverlag des Regensburger Tonmeisters Andreas Ziegler ist auf Produktionen aus dem weiten Bereich der Klassik und zeitgenössische, ernste Musik fokussiert. Dafür sind Verlag und Künstler bereits mehrfach mit Preisen und Nominierungen der deutschen Schallplattenkritik, des Echo Klassik und des International Classical Music Award ausgezeichnet worden. 

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Für „Atavistic Music/Extreme Jazz“ haben die an der Aufnahme beteiligten Instrumentalisten, der deutsch-amerikanische Cellist Alexander Suleiman und der Pianist Yojo, ein Ziehsohn des verstorbenen Komponisten Franz Hummel, „einen Improvisations-Stil entwickelt, der wie eine sehr freie Extremform des Jazz klingt“. Seither hat Ziegler zwar ab und an mit dem Gedanken an Jazz geliebäugelt und die eine oder andere Aufnahme produziert, die das Genre streift. Aber erst im vergangenen Jahr, 2023, hat sich der Produzent und Labelchef entschlossen den bisherigen Reihen auf seinem Label – Early Music, Classics, Modern Classics, Crazy Edition, Rising Stars, Chromart Classics – eine weitere hinzuzufügen.

Auf JAZZart will der 48-Jährige, der in Wien ein Doppelstudium Musik und Tonmeisterei absolviert hat, künftig europäische Jazzmusik in High-Resolution-Qualität produzieren und veröffentlichen.

Für ihn „ist das naheliegend“, hat er doch als Jugendlicher Tenor- und Baritonhorn gespielt. Später ist er auf Posaune gewechselt, weil sie „einen universelleren Einsatz bietet und sowohl im klassischen Bereich, wie im Bigbandjazz eingesetzt wird“. Den undogmatisch breitgefächerten Musikgeschmack, der in dieser Aussage ­erkennbar wird, hat sich der jung wirkende Tonmeister bis heute bewahrt. „Bei mir ist es umgekehrt wie bei Manfred Eicher“, beschreibt er seinen Werdegang, „er hat mit Jazz angefangen und macht heute auch Klassik und ich habe mit Klassik begonnen.“

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Überzeugt ist Ziegler, dass sich die neue Reihe etablieren wird. „Das Interesse ist da“, macht er an der ­Resonanz auf die ersten Veröffentlichungen aus. Sowohl was die Nachfrage über sein weltweites Vertriebsnetz angeht, als auch am Medienecho. Bislang überwiegt bei ihm noch die Nachfrage nach „den physischen Tonträgern“, also den CDs, die häufig bei Konzerten und Veranstaltungen der Künstler von den Zuhörern mitgenommen werden. Bei den Downloads legt er strikten Wert auf Portale, „die High Resolution Formate in 24 Bit“ anbieten können, „die also nochmal deutlich besser in der Qualität sind als eine CD. Eher in Richtung Blue Ray oder SA-CD“, begründet er seinen Anspruch an eine hohe Wiedergabequalität. „Das ist mir ein persönliches Anliegen“, bekräftigt Ziegler. „Ich finde das ganze mit MP3 relativ unsäglich.“ Das sei so wie Fastfood, spitzt er seine kritische Haltung gegenüber dem gängigen Format zu. „Wenn man sich überlegt, dass viele Menschen auf Slow-Food achten, bio und regional einkaufen“, dann verstehe er nicht wie so viele auf Streamingdienste zugreifen.

Ein verstärktes Interesse bemerkt er auf der anderen Seite auch am alten Format der Schallplatte, „die nie ganz weg war“. Daher überlegt er künftig  „auch ein solches Angebot zu machen“, wie er es jetzt mit einem Klassikalbum des Pianisten und Komponisten Alexander M. Wagner getan hat. In der Jazzreihe ist nach der Single „Cycle“ des Clara Haberkamp Trios und dessen Album „Plateaux“ für dieses Jahr nur noch eine Produktion geplant. Der Aachener Pianist Achim Kaufmann und der finnische Gitarrist Kalle Kalima haben während der Pandemie Vorstellungen einer Zusammenarbeit entwickelt und Musik für dieses Duo entworfen. „Ilmonique“ soll das Albumdebüt der beiden Improvisationskünstler werden.

Darüberhinaus hat Ziegler zu einigen weiteren Jazzmusikern Kontakt, möchte dazu aber noch nichts verraten, „weil bisher fast alles noch in der Schwebe ist“. Konkrete Vereinbarungen gebe es noch keine, aber er gehe davon aus, vorerst etwa vier bis sechs Jazzproduktionen auf den Markt bringen zu können.

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