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Uraufführungen. Foto: Hufner
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Musik mobil

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Uraufführungen 2017/09
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Von der Wiege bis zur Bahre sind wir auf individuellen Lebensreisen unterwegs. Manche ziehen größere Kreise, andere kleinere. Alle sind wir auf dem Weg, auf geraden oder verschlungenen Bahnen zu klaren oder vagen Zielen. Die ersten Menschen waren Nomaden und folgten den jahreszeitlich wechselnden Nahrungsangeboten von Flora und Fauna. Alle Weltreligionen kennen Pilgerschaften und Wallfahrten.

Und noch heute steckt uns das Wandern in den Gliedern: Wir pendeln zur Arbeit, reisen um die Welt, müssen manchmal einfach raus, brauchen Luft und Bewegung. Mobilität ist der Puls der Gesellschaft, Verkehrswege sind Lebensadern der Wirtschaft. Ebenso waren und sind Musiker ständig unterwegs, als fahrende Spielleute, reisende Virtuosen, Interpreten, Komponisten, auf der Suche nach Ausbildung, Anstellung, Auftritten sowie nach Anregung, Anderem, Neuem, Fremdem. Musik lässt sich folglich sowohl stilistisch als auch gesellschaftlich und konkret räumlich als ein Migrationsphänomen begreifen. Und manche Musik geht selbst auf Wanderschaft oder setzt sich dank Verkehrsmitteln leibhaftig in Bewegung.

Am 2. September gelangt Christian Banasiks „Metropolitan – I“ im neuen Düsseldorfer U-Bahnhof Benrather Straße/Carlsplatz zur Uraufführung, weil dieser Ort besonders gut das „Kommen und Gehen in unserer globalen und multimedialen Welt“ symbolisiert. Ländlich statt metropolitisch bewegen sich indes Musiker und Publikum am 17. September bei der sonntäglichen „Pilgerwanderung“ im Rahmen der Klangspuren Schwaz in Tirol. Den von Sankt Johann über Going nach Bruckhäusl führenden Weg säumen sechs Konzertstationen, für die neue Stücke in Auftrag gegeben wurden bei Claudia Cervenca, Elisabeth Harnik, Pia Palme, Anahita Abbasi, Joan La Barbara und Elisabeth Schimana. Des Weiteren uraufgeführt werden in Schwaz vom 7. bis 24. September neue Werke von Evan Gardner, Josef Haller, Dark Matter, Manuela Kerer und Chiyoko Szlavnics.  Unter dem Titel „Huellas“ (Spuren, Fußabdrücke) spielt das Bremer Ensemble für Neue Musik New Babylon am 26. September in der Bremer Schwankhalle vier Versuche, „nationale Identität komponierend zu hinterfragen“, vom deutschen Komponisten Alexander F. Müller, dem Argentinier Christian Pedro Vásquez Miranda und den beiden Chilenen Pablo Vergara und Cristian Morales Ossio.

Die Biennale für Elektroakustische Musik und Klangkunst „Kontakte“ bietet ab dem 28. September im ganzen Gebäude der Berliner Akademie der Künste am Hanseatenweg sowie in den Außenbereichen und Gärten neue Klanginstallationen von Camilla Vatne Barratt-Due, Alexandra Cárdenas, Frederik Oloffson, Hans Peter Kuhn und José Manuel Berenguer. Ferner zu erleben sind hier bis zum 1. Oktober Novitäten von Anna Petzer, Elie Gregory, Firat Can Coskun, Alexander Choeb, Roberto Fausti, Sebastian Villancourt, Marie Guérin, Sunlay Almeida und Humberto Díaz. Am 29. und 30. September bietet das Berliner Festival für neue Musik und interdisziplinäre Kunstaktionen „pyramidale“ ein Straßenbahn-Sonderfahrt-Konzert vom Hackeschen Markt in Berlin-Mitte zur Endhaltestelle Marzahn-Hellersdorf, wo das Ensemble Mosaik im Freizeitforum neue Musiktheaterwerke von Samir Odeh-Tamimi, Susanne Stelzenbach, Annesley Black und Kaj Duncan David zum Verhältnis Natur-Mensch-Kunst uraufführt.

Weitere Uraufführungen

03.09.: Patrice Chopard, Winter Light für Klavier, Neckar-Musikfestival Lorsch
08.09.–01.10.: Bohdan Sehin, Hyelin Lee, Tamon Yashima, Lukas Tobiassen, Emanuel Wittersheim, Martón Illés, Robert HP Platz, Beethovenfest Bonn
16./23.09.: Yasutaki Inamori, Steven Heelein, neue Orgelwerke, orgel-mixturen Köln
15.09.: Zhou Juan, Roots of Culture, Festival Alte Musik Knechtsteden
25.–29.09.: Karin Haußmann, Erik Oña, Mithatcan Öcal, Xilin Wang, Alvaro Carlevaro, Aureliano Cattaneo, Dániel Péter Biró, Alberto Hortigüela, neue Werke für Schola Heidelberg, Klangforum Heidelberg
29.09.: Rodolfo Acosta, Natalia Solomonoff, María Cecilia Villanueva, José Manuel Serrano, neue Werke für ensemble aventure, Freiburg

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