Nachdem der Anschlag auf das World Trade Center und der Krieg gegen den Terrorismus in der Literatur längst ihr publizistisches Echo gefunden haben, scheint jetzt auch die Musik entweder direkt oder unterschwellig seismografisch auf die welthistorischen Begebenheiten zu reagieren. Aus Vinko Globokars Orchestertrilogie „Der Engel der Geschichte“ kommt im Anschluss an den ersten Teil „Zerfall“ nun der zweite Teil „Mars“ für zwei Orchestergruppen, Live-Elektronik und Tonband zur Uraufführung im Rahmen der Münchner Konzertreihe „musica viva“ am 12. Juli durch das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Sylvain Cambreling sowie der Klangregie von André Richard und dem Komponisten. Bei den BBC Proms in der Londoner Royal Albert Hall erklingt am 1. August erstmals Mark-Anthony Turnages Orchesterstück „Uninterrupted Sorrow“. Und das Musikfestival im schweizerischen Rümlingen bei Basel zielt mit seinem Motto „Force“ auf direkte Kritik herrschender gesellschaftlicher, politischer sowie militärischer Macht und möchte zugleich in der Zeit vom 22. bis zum 25. August mit Uraufführungen von Gary Berger, Wolfgang Heiniger, Reinhard Manz, Younghi Pagh-Paan, Dave Smith und Malte Ubenauf auch primär musikalische Stärken präsentieren. Neben neuen Stücken zu Krieg, Macht, Gewalt und Leid bringt der Musiksommer auch musikalische Komödien. Von eher heiterem Sujet verspricht Peter Eötvös „Le Balcon“ zu sein. Diese „comédie lyrique“ nach Jean Genet wird am 5. Juli im Rahmen des Musiktheaterfestivals Aix-en-Provence durch das Ensemble InterContemporain unter der Leitung des Komponisten in der Inszenierung von Stanislas Nordey uraufgeführt. Zweifellos ebenfalls heiter-ironischen Charakters ist Jacques Offenbachs Oper „Les Fées du Rhin“, deren vollständige Fassung jetzt am 30. Juli mit fast 140-jähriger Verspätung beim Festival de Radio France in Montpellier zu ihrer konzertanten Uraufführung gelangt. Offenbach hatte „Die Rheinnixen“ 1864 im Auftrag der Wiener Hofoper geschrieben, musste die vieraktige Oper jedoch aus aufführungspraktischen Gründen auf drei Akte kürzen. Durch die Wirren des deutsch-französischen Kriegs 1870/71 blieb die französische Originalfassung dann bis heute unaufgeführt. Den Anfang der sommerlichen Neue-Musikfestivals macht vom 4. bis 10. Juli das Forum „Musiikin Aika“ im Finnischen Viitasaari, das dieses Jahr zum 20. Mal stattfindet. Es ist finnischen und schwedischen Komponisten gewidmet und bringt Uraufführungen von Karin Rehnqvist, Tiensuu für Kantele, Tapio Tuomela, Tommy Zwedberg, Björn Bjurling, Tapio Nevanlinna, Jukka Ruohomäki und Veli-Matti Puumala. Im badischen Bühl findet erstmals am 5. und 6. Juli das Festival „kopfHörer – experimentelle musik elektrovisuell“ statt, mit Performances, Video- und Klanginstallationen und Werken von Hans-Joachim Hespos, Volker Heyn, M. Rook und Gerhard Stäbler. Das Festival Lucern bietet am 17. August die Uraufführung von Hans Werner Henzes „Sinfonia N. 10“, mit der Beethoven, Bruckner und Mahler zumindest numerisch überboten werden, sowie weitere Uraufführungen in der Zeit vom 14. August bis 15. September von Dieter Ammann, Thomas K.J. Mejer, Olga Neuwirth, Toshio Hosokawa, Jörg Widmann und Tatjana Komarova.
Nachdem der Anschlag auf das World Trade Center und der Krieg gegen den Terrorismus in der Literatur längst ihr publizistisches Echo gefunden haben, scheint jetzt auch die Musik entweder direkt oder unterschwellig seismografisch auf die welthistorischen Begebenheiten zu reagieren. Aus Vinko Globokars Orchestertrilogie „Der Engel der Geschichte“ kommt im Anschluss an den ersten Teil „Zerfall“ nun der zweite Teil „Mars“ für zwei Orchestergruppen, Live-Elektronik und Tonband zur Uraufführung im Rahmen der Münchner Konzertreihe „musica viva“ am 12. Juli durch das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Sylvain Cambreling sowie der Klangregie von André Richard und dem Komponisten. Bei den BBC Proms in der Londoner Royal Albert Hall erklingt am 1. August erstmals Mark-Anthony Turnages Orchesterstück „Uninterrupted Sorrow“. Und das Musikfestival im schweizerischen Rümlingen bei Basel zielt mit seinem Motto „Force“ auf direkte Kritik herrschender gesellschaftlicher, politischer sowie militärischer Macht und möchte zugleich in der Zeit vom 22. bis zum 25. August mit Uraufführungen von Gary Berger, Wolfgang Heiniger, Reinhard Manz, Younghi Pagh-Paan, Dave Smith und Malte Ubenauf auch primär musikalische Stärken präsentieren. Neben neuen Stücken zu Krieg, Macht, Gewalt und Leid bringt der Musiksommer auch musikalische Komödien. Von eher heiterem Sujet verspricht Peter Eötvös „Le Balcon“ zu sein. Diese „comédie lyrique“ nach Jean Genet wird am 5. Juli im Rahmen des Musiktheaterfestivals Aix-en-Provence durch das Ensemble InterContemporain unter der Leitung des Komponisten in der Inszenierung von Stanislas Nordey uraufgeführt. Zweifellos ebenfalls heiter-ironischen Charakters ist Jacques Offenbachs Oper „Les Fées du Rhin“, deren vollständige Fassung jetzt am 30. Juli mit fast 140-jähriger Verspätung beim Festival de Radio France in Montpellier zu ihrer konzertanten Uraufführung gelangt. Offenbach hatte „Die Rheinnixen“ 1864 im Auftrag der Wiener Hofoper geschrieben, musste die vieraktige Oper jedoch aus aufführungspraktischen Gründen auf drei Akte kürzen. Durch die Wirren des deutsch-französischen Kriegs 1870/71 blieb die französische Originalfassung dann bis heute unaufgeführt. Den Anfang der sommerlichen Neue-Musikfestivals macht vom 4. bis 10. Juli das Forum „Musiikin Aika“ im Finnischen Viitasaari, das dieses Jahr zum 20. Mal stattfindet. Es ist finnischen und schwedischen Komponisten gewidmet und bringt Uraufführungen von Karin Rehnqvist, Tiensuu für Kantele, Tapio Tuomela, Tommy Zwedberg, Björn Bjurling, Tapio Nevanlinna, Jukka Ruohomäki und Veli-Matti Puumala. Im badischen Bühl findet erstmals am 5. und 6. Juli das Festival „kopfHörer – experimentelle musik elektrovisuell“ statt, mit Performances, Video- und Klanginstallationen und Werken von Hans-Joachim Hespos, Volker Heyn, M. Rook und Gerhard Stäbler. Das Festival Lucern bietet am 17. August die Uraufführung von Hans Werner Henzes „Sinfonia N. 10“, mit der Beethoven, Bruckner und Mahler zumindest numerisch überboten werden, sowie weitere Uraufführungen in der Zeit vom 14. August bis 15. September von Dieter Ammann, Thomas K.J. Mejer, Olga Neuwirth, Toshio Hosokawa, Jörg Widmann und Tatjana Komarova. Rainer Nonnenmann Weitere Uraufführungen:1.7.: Pétris Vasks: Musica appassionata per archi, Korsholm Music Festival
5.7.: Mauricio Sotelo: Riconete y Cortidillo – Flamenco-Ballett nach Cervantes, Festival de Granada, Alhambra
11.7.: Siegfried Matthus: Duet for Violin and Percussion, Pine Mountain Festival
12.7.: Gerd Kühr: Trialog für Klarinette, Violoncello und Klavier, Ossiach
18.7.: Caspar Johannes Walter: Zwei Schlangen (Wahnsinnsarie) für Sopran, Trompete und Ensemble, Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik
19.7.: Wilhelm Killmayer: Hüben und Drüben. Neun Klavierstücke vom Diesseits und Jenseits, Klavier-Festival Ruhr, Ruhrfestspielhaus, Recklinghausen
23.7.: David Sawer: Piano Concerto, BBC Proms, London
6.8.: Christóbal Halffter: 6. Streichquartett, Schleswig-Holstein Musik Festival, Niebüll
14.8.: Gerhard Stäbler: Journal 9´1119 für Flöten, Schlagzeug und Tonband, Saarbrücken
25.8.: Misato Mochizuki: Omega project, Suntory Hall, Tokyo