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Abstieg in vier Folgen: das französische Ensemble „Café Zimmermann“ spielt Bach

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Als im Jahr 2001 das Ensemble Café Zimmermann seine erste Bach-Produktion vorlegte, war das Erstaunen groß. Denn nicht nur mit beeindruckend frischer Spielfreude und einem angenehm direkten Klang, sondern auch durch einen kultivierten französischen Goût schienen neue Maßstäbe gesetzt zu werden. Nach acht Jahren und drei weiteren Folgen macht sich indes Ernüchterung breit.

Es sind Kleinigkeiten, über die das Ohr stolpert: im Violinkonzert a-Moll (BWV 1041) ein paar den Bewegungsfluss durchbrechende Staccati, sonderbar stählern angegangene Tutti-Einwürfe oder das derbe Einschwingen eines Tons (Viola), im Tripelkonzert (BWV 1044) der vom Werk nahezu abgekoppelte erste Akkord, das für klangliche Manierismen zu rasche Tempo des Kopfsatzes und ein veritabler Hänger (2'18''); mehr Freude bereitet das Brandenburgische Konzert Nr. 2, das sowohl hinsichtlich der Solisten wie auch der Ensembleleistung zu überzeugen vermag.

Welche Entwicklung das Café Zimmermann in den letzten Jahren genommen hat, läßt sich wohl am leichtesten anhand der Einspielung des Konzerts für zwei Cembali C-Dur (BWV 1061) nachvollziehen, das 2004 aufgenommen wurde. Hier wirkt alles noch viel geschlossener und durchdachter – und der Bass hinterlässt (im Gegensatz zu den Produktionen von 2008) keinen aggressiven Eindruck.

Was sich fraglos in der vierten Folge der »Concerts avec plusieurs instruments« bewährt, ist die bunte Vielfalt der Werke und Besetzungen. Ein instruktives Nebeneinander, bei dem jetzt noch je zwei Ouvertüren und „Brandenburgische“ sowie eine Reihe von Cembalo-Konzerten ausstehen. Für die kommenden Jahre ein reiches Programm, aber auch für das Café Zimmermann die Chance, sich wieder auf seine „alten Tugenden“ zu besinnen. 

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