Sándor Veress. Komponist – Lehrer – Forscher, herausgegeben von Doris Lanz/Anselm Gerhard, Bärenreiter, Kassel u.a. 2008, 294 S., Abb., Notenbsp., € 39,95, ISBN 978-3-7618-1933-3
Anders als seine Lehrer Bartók und Kodály oder seine Schüler Kurtág, Ligeti und Holliger blieb Veress, der seit 1949 an der Universität Bern als Kompositionslehrer tätig war, bis heute weitgehend unbekannt. Eine längst überfällige Auseinandersetzung mit dem kompositorischen Werk und der wechselvollen Biographie einer Künstlerpersönlichkeit, die auf verschlungenen Pfaden zwischen den politischen Systemen zu einer eigenständigen Tonsprache fand.
Horst Scherg: Classique Cover Art for Classical Music, Die Gestalten Verlag, Berlin 2008, 224 S., Abb., € 48,00, ISBN 978-3-89955-228-7
Verpackung ist … nun heute auf dem heiß umkämpften Klassik-Markt, der uns mit pfiffig abgelichteten Stars und Sternchen bombardiert, jedenfalls mehr denn je. Wer sich da gern an anspruchsvoll gestaltete Cover des LP-Zeitalters zwischen den 50er- und 80er-Jahren erinnert, wird an dem wunderbaren Bildband große Freude finden.
Musik im Protektorat Böhmen und Mähren (1939–1945). Fakten, Hintergründe, historisches Umfeld, herausgegeben von Andreas Wehrmeyer, Ricordi, München 2008, 467 S., Abb., € 89,00, ISBN 978-3-938809-34-1
Mit dem Tagungsband, der auf ein gleichnamiges deutsch-tschechisches Musiksymposium im Jahr 2002 zurückgeht, wird diesem Themenbereich erstmalig eine umfangreichere musikwissenschaftliche Publikation gewidmet. Dass die Initiative für die Veranstaltung vom Sudetendeutschen Musikinstitut Regensburg ausging, ist zugleich ein richtungweisendes Signal dafür, wie man sich hier über Grenzen hinweg und abseits leidiger Grabenkämpfe eine seriöse gemeinschaftliche Aufarbeitung deutsch-tschechischer Geschichte vorstellt.