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Paper music und Musik auf Papier

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Die Reihe „Komponisten in Bayern“ widmet Josef Anton Riedl einen Sammelband
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Die Bezeichnung „Musiker“ fand Josef Anton Riedl spießig, er selbst nennt sich lieber „Musikarchitekt“. Elektronische Klänge und naturhafte Geräusche setzt er zu Gebilden zusammen, der menschlichen Sprache ringt er perkussive Töne ab. Riedl, geboren um 1929 in München, erforscht intensiv die Welt der Laute, mit Musik, mit Grafiken, Klangaktionen und Worten. Nun widmet die Reihe „Komponisten in Bayern“ dem Gestalter zeitgenössischer Kunst eine Monographie. Sie vereint Artikel zahlreicher Kenner Riedls mit einem umfangreichen Bildteil und Werkverzeichnis.

Der Band ist ein Überblickswerk mit all seinen Vor- und Nachteilen. Der Veranstalter Riedl wird hier ebenso portraitiert wie der Pionier des Siemens-Studio. Der musikanalytische Teil beschreibt die wichtigsten Formen von Riedls Werken: Elektronische Musik, Lautgedichte, Musik für Film und neuartige Instrumentarien wie die berühmte Paper music, Musik allein aus Papier.

Neben allgemeinen Überblicken über diese „Gattungen“ bieten die Autoren, unter anderem Michael Lentz, exemplarische Analysen der Kompositionen. Riedl selbst erzählt in einem Interview von seinem Schaffen.

Die Herausgeber scheinen sich mit fast lexikalischer Genauigkeit vorgenommen zu haben, möglichst viele Facetten zu streifen. Als erst zweite Publikation über Riedl – nach dem Buch des ConBrio-Verlags von 2012 – ist dies sinnvoll, weckt aber den Wunsch nach mehr und genauerer Analyse auch über das einzelne Werk hinaus.

Josef Anton Riedl (Komponisten in Bay-ern, Bd. 52), Hans Schneider Verlag, Tutzing 2013, 216 S., € 12,50, ISBN 978 3 86296 051 4
 

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