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Samples, Synthesizer, Auto Tune

Untertitel
„Kultsounds“ – eine überzeugende Studie zu den prägenden Klängen des Pop
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Dass die Geschichte des Pop in hohem Maße eine Geschichte des Sounds ist, dürfte unbestritten sein. Neben Melodik, Harmonik und Text bestimmt der spezifische Klang eines Songs seine Aura, seine Ausstrahlung, seinen Erfolg: sei es in Form bestimmter Begleitinstrumente, eines spezifischen Vokalstils oder einer speziellen, oft von bedeutenden Produzenten verantworteten Abmischung. In dieser ebenso erhellenden wie erfreulich gut zu lesenden Studie geht der Autor diesem Phänomen sys­tematisch auf die Spur und destilliert aus den Billboard-Charts des im Titel genannten Zeitraums jene Klänge, die den Pop am stärksten geprägt haben.

So bleiben am Ende sechs „Kultsounds“ übrig: der männliche Falsettgesang, der Clap Sound, der Bass-Synthesizer, der ‚DX 7‘ E-Piano Sound, das Orchestra Hit-Sample und ‚Auto Tune‘. Faszinierend an diesem Buch ist vor allem der weite Kontext, den es bietet und die Prägnanz der Song- und Stilbeschreibungen im Kapitel „Soundreferenzen und Kodierungen“, das der eigentlichen Hauptuntersuchung vorausgeht. Allein dieses mit offenen Ohren durchzulesen und nachzuhören, ist ein Gewinn und wäre ganz nebenbei auch eine Steilvorlage für einen kritisch-lustvollen Umgang mit dem Thema Popgeschichte im Musik­unterricht.

  • Immanuel Brockhaus: Kultsounds. Die prägendsten Klänge der Popmusik 1960–2014, transcript, Bielefeld 2018, 450 Seiten, € 44,99, ISBN 978-3-8376-3891-2
     

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