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Christian Wolff – Hinweise. Schriften und Gespräche, G. Gronemeyer, R. Oelschlägel (Hg.), MusikTexte Köln, 1998, 544 Seiten, 45 Mark
Von Christian Wolff, dem vielleicht bescheidensten und schöpferisch behutsamsten Vertreter der New Yorker Schule (neben Cage, Feldman oder Brown), ist nun ein englisch-deutscher Sammelband seiner Schriften, Briefe und Gespräche erschienen. Vieles davon war bisher wenig zugänglich. Wolffs Weg, sein konsequentes und zugleich so unkonventionelles Verhältnis zum musikalischen Material und zur gesellschaftlichen Verantwortung (beides trennt Wolff nicht), erschließen sich als Gang, der stets von innerer Notwendigkeit und von der Notwendigkeit des Sich-Arrangierens mit den Gegebenheiten geprägt ist. Wenn Wolff in einem Vortrag von 1995 anmerkt, daß sich seine Musik von der der anderen Vertreter der New Yorker Schule insbesondere dadurch unterscheide, daß sie im Umfeld des Aufziehens von vier Kindern und der Sicherheit eines festen außermusikalischen Berufs entstand, dann weist diese Fixierungen der Rahmenbedingungen mehr auf das Denken von Wolff, als es jegliche Analysen vermögen. Die gibt es auch, vor allem aus früheren Jahren, daneben so Entscheidendes, wie die ästhetisch-politische Distanzierung von Cage oder die erstmals in Gänze versammelten musikalischen Handlungsanweisungen der Prose Collections. Einfach im Buch herumzulesen weitet das Denken auf drastische Weise. Ein Muß!