Spätestens seit dem Frida-Kahlo-Bio-Pic „Frida“ mit Salma Hayek in der Titelrolle der berühmtesten mexikanischen Malerin des 20. Jahrhunderts, in dem Lila Downs einen Gastauftritt als Sängerin hatte und zu dessen Soundtrack sie einige ergreifende Titel beisteuerte, ist die Tochter einer Mixtekin und eines US-Amerikaners mit schottischen Vorfahren auch in Europa bekannt geworden.
Lila Downs Weg zu ihren ethnischen und musikalischen Wurzeln war dabei kein einfacher. Nach der Scheidung ihrer Eltern lebte sie abwechselnd in der mexikanischen Provinz Oaxaca, in Minnesota und in Südkalifornien und begann Musik und Anthropologie an der Universität von Minnesota zu studieren. Als Fan der Gruppe The Grateful Dead wandte sie sich eine Zeit lang ganz vom Singen ab und reiste der Band hinterher, wobei sie ihren Lebensunterhalt mit selbst gebasteltem Schmuck verdiente. Wieder zurück in Mexiko entdeckte sie die Musik als Schlüssel zu ihrem indigenen Hintergrund wieder. Sie lernte den amerikanischen Jazz-Saxophonisten Paul Cohen kennen, mit dem sie in Clubs in Oaxaca und Philadelphia auftrat. Mit ihm realisiert sie auch heute noch ihre musikalischen Projekte. Tourneen führten sie durch viele Länder Amerikas und Europas. Das Paar lebt heute in New York und in der eingemeindeten Kolonialstadt Coyoacán von Mexiko-Stadt, in der auch Frida Kahlo lebte.
Ihr neuestes Album „Shake Away“ ist wegen einiger englischer Texte kommerzieller, aber deswegen nicht weniger originell als die Vorgänger. Downs mixt Mariacchi-Trompeten mit poppigen Gitarren-Riffs, und die stilistische Bandbreite der 16 Titel ist so vielfältig und bunt wie ihr eigenwilliger Kleiderstil: Rhythm and Blues, Jazzballaden, mexikanischer Folk, Latin-Klänge und Pop treffen auf unterhaltsame Weise aufeinander.
Mit ihrer kraftvollen Drei-Oktaven-Stimme singt sie mitreißend von mutigen Frauen oder kleinen Männern, die zwar kein Geld, aber ein großes Herz haben und deswegen ihre Frauen glücklich machen. Der Titelsong „Shake Away“, auf Spanisch „Ojo de Culebra“, fordert dazu auf, das Alte, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, sich neu zu entdecken und zu formen. Es gibt aber auch poetische und sozialkritischere Themen, die angesprochen werden: „Minimum Wage“ handelt von der Not und dem Elend der mexikanischen illegalen Einwanderer in den USA, „Skeleton“ rankt sich um eine geheimnisvolle Sagengestalt auf dem Meeresgrund und „Justice“ von der vergeblichen Suche nach Gerechtigkeit.
Als Gäste unter anderem mit dabei: Raul Midón und Mercedes Sosa – ein schillerndes Hörerlebnis.
Termine der "Shake Away" Tour 2009:
> 04.06.09 LUZERN, KKL
> 06.06.09 WOLFSBURG, Sommerbühne
> 07.06.09 BREMEN, Schlachthof
> 09.06.09 FRANKFURT, Mousonturm
> 10.06.09 MANNHEIM, Alte Feuerwache
> 12.06.09 STUTTGART, Theaterhaus