Franz Liszt: Eine Faust-Symphonie. Steve Davislim, Tenor; Chorus Sine Nomine, Wiener Akademie, Martin Haselböck. Alpha Classics
Endlich – Martin Haselböcks Unternehmung, Liszt in möglichst authentischem Orchestergewand zu präsentieren, ist nach den Symphonischen Dichtungen, der Dante-Symphonie und weiteren Orchesterwerken bei dessen symphonischem Hauptwerk angekommen. Die Charakterzeichnungen der Faust-Symphonie gewinnen durch den Einsatz historischer Instrumente enorm an Klangfarbenschärfe (Mephisto!), Liszts harmonische und instrumentatorische Kühnheit tritt auf faszinierende Weise zutage. Auch wenn der Wiener Akademie bei dieser Live-Aufnahme nicht alles gelingt, so ist der neue Blick auf das eher selten im Konzert zu hörende Werk doch enorm instruktiv und bereichernd. Auch Solist und Chor machen ihre Sache ziemlich gut, entsprechend hymnisch gelingt der „Chorus mysticus“. Das zieht einen hinan.