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Chemical Brothers: „Galvanize“
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Wenn das britische Duo Chemical Brothers loslegt, geht es um die Tanzextase. Und das bestimmt eben auch Sound und Struktur dieser neuen Single. Es ist kein Song, „Galvanize“ gehorcht allein den Gesetzen eines Tracks. Klingt wegen des eingängigen „Oriental Strings“-Sample wie der Start zu einem Kamelrennen. Die Raps von Gastsänger Q-Tip mögen zum HipHop deuten, im Zentrum der Party-Dramaturgie steht aber der Mittelteil, der nach dem Druck der ersten Minute den Sound in eine lauernde Warteschleife duckt. Eine große Bandbreite musikalischer Mittel braucht es dafür nicht, denn wenn sich dieses Lauern schließlich erneut in den vollen Beat entlädt, ist die Aufgabe erfüllt. Das im Beat pulsierende Video steht im Dienste dieser Struktur, fügt ihr mit der Storyline der Kids, die zu Hause ausreißen, um im Club einen Capoeira-ähnlichen Tanz zu feiern, dem weltgewandten Charakter eine weitere Facette hinzu.

Will Smith: „Switch“

Auch beim US-Super-Tausendsassa geht es um die Party, nur noch schlichter. Seine Single klatscht sich ohne Pause durch einen 2/4-Beat mit rhythmisch stilsicherem Clubbing-Rap, drei vier „Uuh la laa“s und einem Zwei-Ton-Synthi-Motiv, und dann ist’s gut. Warum das nett ist und niemanden wirklich böse macht, könnte ein Geheimnis sein. Aber das Geheimnis heißt Will Smith und ist also keines. Denn das ist ein perfekter, gut aussehender Mittelstands-Star, der alle Gesten, Posen und Blicke des Cool-Seins beherrscht, weder in Sprache noch Benehmen den Gangster mimt und gerade deshalb eine gewisse Ehrlichkeit ausstrahlt. Der darf dann auch einen „Clap“ auf den Popo einer Tänzerin andeuten, ohne gleich ein fieser Pimp zu sein.

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