DVD-Tipp 2024/12

Wie schafft das achtmalige Opernhaus des Jahres Frankfurt über die gleichzeitige Auszeichnung für Orchester und Chor auch noch eine weitere „Aufführung des Jahres“? Eigentlich ganz einfach – und Vorhang auf: Bühnen-Zauber (Johannes Leiacker); Licht-Zauber (Olaf Winter); Darsteller-Zauber (männlicher „Held“, aber auch Hexe, Teufel u. a. Geister fliegen durch den Bühnen-Kosmos mit Sonne-Erde-Mond-und-Sternen – Flugchoreografie und Stuntkoordination Ran Braun); Phantasie-Bezauberung (Schnee aus dem Plastiksäckchen; ein Primaballerina-Traum von „allem“ und und und…); Klang-Zauber (GMD Sebastian Weigle, Orchester und Chor); Vokal-Zauber (Sopran Julia Muzychenko und Tenor Georgy Vasiliev vor einem Traum-Ensemble)… und über allem und durch alles hindurch: Regie-Zauber von Christof Loy. Er hat ein gleichsam unbekanntes, und wie sich herausstellt unterschätztes Werk genommen. Es enthält eine einfache Dorf-Geschichte vom Schmied und der schönen, sich eitel spreizenden Oksana: Heirat nur, wenn er ihr ein Paar Schuhe der Zarin aus St. Petersburg bringt. Diese Mischung aus altrussisch-heidnischen Märchen- und Geistergeschichten mit christlicher Überformung und viel Gefühl ist „mit goldener Feder aufgeschrieben und wird zu jeder Weihnacht erzählt“. Inhaltlich lässt sich das alles eben nur mit Zauber und Mut und Fliegen lösen… und mit den für die Aufführung bezaubernd zusammenwirkenden „Zauberern“ von oben. Prompt wird nicht nur in der Frankfurter Oper viel vor staunender Rührung geweint – auch vor dem Bildschirm rührt die Aufzeichnung an: Ein rundum bezauberndes Theater-Märchen für alle Feiertage!