Im Wald. 8 Studien über animierte Stillleben und Musik. Konzertinstallation von Uli Aumüller und Sebastian Rausch. +++ Ouverture 1912. Deutsche Oper Berlin. Ein Film von Enrique Sánchez Lansch.
Im Wald. 8 Studien über animierte Stillleben und Musik. Konzertinstallation von Uli Aumüller und Sebastian Rausch. Arthaus 102 174
Keine gegenseitige Illustration von Bild und Musik haben Aumüller und Rausch im Sinn. Vielmehr schärfen die minutiös ausrhythmisierten Kamerafahrten über die faszinierend detailreichen Panoramafotos vom Brückentinsee bei Berlin die Sinne für die zugrundegelegten Musiken. Besonders stimmig gelingt dies mit den elektroakustischen Stücken von Gilles Gobeil, die ihrerseits in den oberflächlich so idyllisch wirkenden Naturbildern immer wieder auf Abgründe zu stoßen scheinen. Auch Enno Poppes „Wald“ für vier Streichquartette hört man vor lauter Bäumen erst recht.
Ouverture 1912. Deutsche Oper Berlin. Ein Film von Enrique Sánchez Lansch. Arthaus 101 666
Die ausführliche und höchst instruktive DVD-Serie aus Mitschnitten der Deutschen Oper Berlin seit der Neueröffnung 1961 wird bei Arthaus nunmehr durch diese 90-minütige Dokumentation des Hauses ergänzt. Dessen Geschichte beginnt 1912 mit der ersten Saison im „Deutschen Opernhaus“, die im März des Folgejahres mit der deutschen Erstaufführung von Puccinis „Fanciulla del West“ in Anwesenheit des Komponisten sogleich einen ers-ten Coup landete. Der auf Interviews und Produktionsausschnitten basierende Film geht weder streng chronologisch vor, noch deckt er alle Intendanzen ab. Ein Schwerpunkt liegt auf der Arbeit Carl Eberts, Gustav Rudolf Sellners und Götz Friedrichs, prominente Zeitzeugen sind Christa Ludwig und der jüngst verstorbene Dietrich Fischer-Dieskau, der im Haus an der Bismarckstraße wichtige Wegmarken seiner Bühnenkarriere erlebte. Und dann ist da noch Hans Neuenfels, der seine treffende Definition von Oper formuliert: „erlaubter, bezahlter Wahnsinn“.