Im Sommer jährte sich das 50. Jubiläum der legendären „Bravo-Beatles-Blitztournee“. Jeder, der 1966 in der Essener Gruga-Halle oder im Zirkus Krone in München dabei gewesen ist, erzählt dieselbe Geschichte. Es sei toll gewesen, aber vor lauter Kreischen der hysterischen Fans hätte man kaum die Musik gehört. Wie das damals geklungen hat, lässt sich jetzt wieder nachhören, im Kino und demnächst auf DVD und auch auf CD.
Als Triple-Paket vermarkten Studiocanal und Universal Music ihre Beatles-Aktion. Passend zum Film hat man wieder das lange vergriffene Album „Live at the Hollywood Bowl“ veröffent-licht, das bereits 1977 erschienen ist. Zu hören sind darauf Ausschnitte aus zwei Konzerten von 1964 und 1965. Und da ist es wieder, das berühmte – und manchmal auch nervende – „Kreischen“ des Publikums, das man als „Grundrauschen“ der Beatlemania-Zeit hören mag, das 1964 in den USA eine Massenhysterie unter den Fans ausgelöst hat. Robert Zemeckis, der Regisseur von „Zurück in die Zukunft“ hat darüber einen sehr liebevollen Spielfilm gedreht, der um den ersten Auftritt der Pilzköpfe in der legendären „Ed Sullivan Show“ im Februar 1964 kreist.
73 Millionen Zuschauer haben damals den Auftritt der Fab Four gesehen. Einige der Nummern haben sie dann auch in den Hollywood-Bowl-Konzerten gesungen. Im August 1966 gaben die Beatles in San Francisco ihr letztes öffentliches Konzert. Ihre Tourneezeit war vorbei. Es begann ihre große Studiozeit. Wie es dazu kam, zeigt Ron Howards toller Film über die Beatlemania: „Eight Days A Week“ mit bisher unveröffentlichten Liveaufnahmen, von ihrer Starclub-Zeit bis zu ihrem letzten Konzert. Die Strapazen der Tourneezeit und die dummen Fragen der Reporter gingen ihnen irgendwann so auf den Wecker, dass sie sich von der Bühne ins Abbey-Road-Studio-Paradies von ihrem Produzenten George Martin verzogen. Und damit ein zweites Mal Pop-Geschichte schrieben.