Im Rahmen der EXPO 2000 gaben die Scorpions, Deutschlands erfolgreichste Rockband, ein umjubeltes Konzert mit den Berliner Philharmonikern. In ihrer Heimatstadt Hannover haben die Rocker mit der Unterstützung von Chören und Gastmusikern eine Verschmelzung von Klassik und ihrer populären Musikrichtung dargeboten. Wenn die Produktion (Scorpions – Moment of Glory, live with the Berlin Philharmonic Orchestra, TDK Collection) auch etwas zu glatt und formvollendet erscheint, reinhören lohnt sich. Auf dem Pop-/Rock-Sektor tut sich überhaupt sehr viel, es gibt neue DVDs unter anderem von Celine Dion, The Corrs, den Ärzten, Alice Cooper oder Pur. ug
- Gioacchino Rossini: Der Barbier von Sevilla, Schwetzingen 1988, (mit Cecilia Bartoli), 100 090 PAL
- Richard Strauss: Ariadne auf Naxos, Semperoper 1999, 100 170 PAL
- Benjamin Britten: Der Tod in Venedig, Glyndebourne 1990, 100 172 PAL
- Kurt Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, Salzburg 1998, 100 092 PAL
Giovanni Battista Pergolesi: Sonate für Kontrabass und Klavier/Cembalo. DVfM 8110/Breitkopf&Härtel. ISMN M 2004-8297-3.
Das Pulcinella-Thema nicht von Strawinsky, sondern wahrscheinlich doch von Pergolesi. Diese (für Kontrabass nach G transponierte) Fassung nach der Sinfonie für Cello und Bc hat Klaus Trumpf besorgt.
Die vier Sätze gleichen schon fast „Ohrwürmern“. Noch dazu wird beim Probespiel gerne darauf zurückgegriffen. Erforderliche Kontrabassstimmung: Gis-H-e-a.
Joh. Seb. Bach: Six Sonates et Partitas, transcrites par Jean-Claude Veilhan pour flûte à bec alto (nach den Sonaten und Partiten für Violine solo). Leduc AL 29210
Wie im 18. Jahrhundert üblich und weil auch Bach selbst Bearbeitungsbeispiele gab, nahm sich Veilhan, Spezialist alter Musik, Freiheit und Vergnügen, Bachs Violinsoli für die Altblockflöte zu transkribieren. Die sorgsam edierte Ausgabe mag dem Blockflötisten Anreiz geben, sich – den vollen Geigenklang im Ohr – an dieser anspruchsvollen Musik technisch und musikalisch zu strapazieren und anstelle typischer Streicherbindungen Flöten-Auswege zu finden.
Christmas a cappella. Weihnachtslieder für gemischten Chor. Hrsg. Graham Buckland. Bärenreiter BA 7573 (2001), 224 S. (ISMN M-006-50534-0)
Zu Ostern Weihnachtslieder anzupreisen, mag pervers erscheinen, aber eine solch attraktive Sammlung weihnachtlicher Liedsätze aus deutschen und angrenzenden Ländern an die Zielgruppe zu bringen, die Eurochristmas im Sinne hat, braucht seine Zeit. Unter den 171 teils traditionell, teils weniger bekannten Titeln (mit deutschem und englischem Text) in geläufigen populären oder neuen, modern ansprechenden Sätzen vorwiegend des Herausgebers findet sich für jeden Sing- und Choranspruch etwas zum neu Ausprobieren, sei es ein- bis vier- oder gar mehrstimmig.
Friedrich Kiel: Werke für Klavier, Heft 1. Verlag Dohr 2000, E.D.96355.
Wie eine Wiedergutmachung dünkt die Initiative von Christoph Dohr, sich des Brahms-Zeitgenossen anzunehmen, der unter Joachim an der Berliner Musikhochschule wirkte und den die Zeitkritik in die vorderste Reihe der Tonsetzerklasse positionierte. In diesen die Technik nicht überstrapazierenden Klavierstücken, Bilder aus der Jugendwelt op. 1, drei Romanzen op. 5, Bolero und Walter-Caprice (ohne op.), verschiedenen Lebensabschnitten entstammend, spricht Poesie und Anmut, Humor und Charme.
Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert für Violine, Klavier und Orchester
d-Moll, hrsg. von Christoph Hellmundt, Ausgabe f. Soloinstrumente und Klavier von Walter H. Bernstein. Breitkopf & Härtel EB 8707.
Von diesem 35 Minuten-Doppelkonzert des 14-Jährigen, entstanden 1823 und gleich drauf mit Felix selbst am Piano bei den seinerzeitigen Berliner Sonntagskonzerten präsentiert, haben sich erst vor wenigen Jahrzehnten die Einzelquellen da und dort zufällig wieder zusammengefunden: Klavier-, Streicher-, Bläserpart und jüngst noch eine eigene autographe duettartige Kadenz. Noch mehr als der Pianist erscheint der Geiger gefordert in den munteren beiden Ecksätzen und im gefühlsbetonten Adagio.
Diese im Schriftbild vorzügliche Neu- beziehungsweise Erstausgabe, gestützt auf die neue Gesamtausgabe von 1999, inspiriert die Interpretation, lädt ein zur Quasi-Erstaufführung (Partitur Pb 5360 käuflich, Orchesterstimmen leihweise) und wurde übrigens gerade frisch von Niew Sinfonietta Amsterdam unter Lev Markis (BIS CD 713) eingespielt.
Steven Isserlis (Hrsg.): Unbeaten Tracks, 8 contemporary pieces for Cello and Piano. Faber Music (Bärenreiter), 2000.
Gedacht für die Grade 4–7 in der bis acht reichenden Examens-Skala des Associated Boards of Royal Schools of Music sind hier acht stilistisch sehr unterschiedliche fantasie- und charakterreiche Cello-Sketches, von Zeitgenossen der mittleren Generation komponiert, die alle Seiten und Saiten,
Finger, Hände, Bögen wie Tasten technisch, musikalisch, rhythmisch, lyrisch, harmlos, amüsant, traditionell bis exotisch herausfordern. Neugierig darauf machen zudem die treffenden Statemants zu diesen Originalduos von Carl Davis, Lowell Liebermann, Olli Mustonen, John Woolrich, Julian Jacobson, Mark-Anthony Turnage, David Matthews und Steven Isserlis.
Best of Bosse. 13 Chorhits. Gustav Bosse BE 462.
13 Arrangements wohlbekannter Arrangeure von 13 Best-Popularsongs, rockig, jazzig, swingend, wie sie in mehr als einem halben Jahrhundert ihren Erfolgsweg gemacht haben. Hier sind sie vereint, Hits von Boccherinis Menuett bis zu „Danke“ für drei- und mehrstimmige Solo- oder Chorstimmen.